Mit einem Shuttlebus gings entspannt von Sanur nach Padangbai und von dort mit der Fähre nach Gili Air. Neu ist, dass diese Fähre in Bangsal/Lombok stoppt, dann nach Gili Trawangan fährt, danach Kurzstopp bei Gili Meno und dann erst in Gili Air landet. Je nach Ebbe wird nicht am Pier angelegt, sondern ein floating Pier wird von einem Boot angeschleppt zum Abholen der Passagiere. Nicht schlecht.
Ich hatte 3 Nächte Nähe Hafen und Dorf vorgebucht, wir liefen in der Mittagshitze dorthin, ich bekam meinen Bungi, Adam wartete und Anna ging für sie eine Unterkunft suchen.
Uns lief die Brühe herunter wie verrückt, kein Windhauch erreichte uns im Dorf, warum, erfuhren wir erst später. Und ich buche ja selten was mit AC.
Dann „begrüßte“ mich lauthals der Muezzin – den hatte ich total ausgeblendet.
Ich lief um die Ecke, was essen, und die beiden fanden ihre Lieblingsunterkunft von vor Jahren und zogen dort ein.
Super schlecht geschlafen vor Hitze, schnorcheln gegangen (längerer Weg von dem Homestay aus) und die Insel neu entdeckt. Ich war vor 10 Jahren das letzte mal 5 Tage da.
Der Hafen ist relativ neu, bröckelt aber schon wieder, ist dreckig, Müll wird nicht weggeräumt, von wem auch?
Die Ostseite war früher die belebtere Seite mit Resorts, Restaurants und Diveshops. Die sind teilweise noch da, aber nach Norden hin wirkt alles eher heruntergekommen und leer.
Und Surprise: überall gibt es Pools !
Die Westseite, vorher unbebaut, bietet jetzt massenweise Chillout-Places, Restaurants und Bungalow-Anlagen.
Sie befriedigen die Bedürfnisse der jungen Gäste zwischen 25 und 40 Jahren, die Happy Hour (pay one, get two) für Cocktails für wird gerne angenommen. Mir wäre das mit Bierchen lieber.
Zwei Tage hielt ich es in meinem Homestay aus, schenkte mir die 3. schlaflose Nacht und zog in mein Quartier von 2012 Nähe Meer Ostseite. Welche Erleichterung, im AC auspacken zu können. Auf dem Gelände ist Luft und man kann immer in den schönen Gazebos am Meer sitzen.
(Preis sogar noch günstiger als im Dorf, halt eher Indonesisch sauber, aber alles ok. – 200.000 IDR = ca.13 € die Nacht inkl. Frühstück!)
Glücklicherweise ist im November nicht viel los und man bekommt überall Unterkünfte für jeden Geldbeutel.
Gili Air ist sehr verändert nach 10 Jahren, wen wunderts. 2018 Erdbeben in Lombok, auch auf den Gilis etwas, dann ab Febr. kam Corona – 2 Jahre Große Null.
2012 bestand das Dorf aus offenen Flächen, lockeren Zäunen, ein paar kleinen Läden.
Jetzt Supermärkte, boutiquenähnliche Shops, haufenweise Imbisse und Cafes und viele kleine Resorts, alle natürlich mit Pool und AC. Wenn der Pool nicht nur 4 qm umfasst, da freie Fläche, hat man Glück und auch dort kommt eine Brise an. Aber:
Drum herum statt niedrigen Bambuszäunen jetzt überall hohe Zementmauern.
Leider leidet die Umwelt auch hier entsetzlich.
Wie gesagt, das Dorf ist aus dem Gleichgewicht, die einfachen Leute haben keinen Luftzug mehr um die Ohren.
Es gibt mittlerweile außer den Pferdekarren e-Mopeds und Fahrräder, die man bei einer „Inselrundfahrt“ teilweise durch tieferen Sand schieben muss.
Die Unterwasserwelt ist halbwegs ok, (Riff-Fische, auch mal ne Moräne und ne Turtle) leider je nach Strömung auch viel Plastik im Wasser.
Aber es gibt Refill Wasserflaschen- Stationen auf Gili – die waren hier 2002 schon die Vorreiter (vor 20 Jahren !)
Der neu gebaute Hafen wird von den Wellen unten schon wieder ausgehöhlt – ich halte jede Wette, dass in zwei Jahren der neue Beton wieder runter kracht, da auf Sand gebaut, das Meer nimmt es sich wieder.
So, aber erfreulich sind immer noch diese Menschen hier, die uns mit ihrem offenen liebenswerte Wesen begegnen – und zur Erleichterung der Gäste fast alle Englisch sprechen. Für mich leider. Denn ich kriege auf Bali und hier mein Indonesisch kaum wiederbelebt. Englisch und Deutsch wegen meinen Schweizern. Aber ich rede Bahasa Indonesia jetzt in meinem Resort und allen kleinen Läden mit dem Einheimischen und werde dafür reich belohnt.
Morgens ist meist Schnorcheln angesagt, Frühstück im Gazebo, Dorf Spaziergang und am kleinen Hafen, wo immer was los ist dann meine geliebte Kelapa muda (junge Kokosnuss) mit Bihun Goreng !
Spätnachmittags irgendwo Happy Hour (um 18.30 wird´s dunkel!), Restaurant fürs Abendessen aussuchen, und gegen 22 Uhr heim. Noch etwas lesen, dann unters Moskitonetz.
Es gibt hier einen Geheimtipp im Busch – unglaublich fantasievolles abwechslungsreiches Essen, liebevoll arrangiert. So ein Essen kenne ich von Indonesien nicht. Da könnte man fast täglich hin.
Plan ist, am SO, den 13.11. nach Gli Meno rüber zu fahren und dort endlich tauchen gehen.