Lucknow

Newcomer-Stadt für mich in Indien ! Flug perfekt, angekommen, rausgelaufen, Metro genommen. Wow. Kein Gehändel mit Taxifahrern nötig. An der richtigen Station ausgestiegen, den falschen Ausgang genommen und deswegen nochmal 200 m plus die 2 km gelaufen bis zur Landmarkt Tankstelle. War etwas Rushhour, und was das auf Indiens Strassen bedeutet, wißt ihr alle. Dann begann der Heckmeck, denn ich fand die Gasse trotz Beschreibung nicht. Telefonat mit dem Housekeeper – oh – no English – wie praktisch! Telefon weitergereicht an einen Optiker nebenan. Hausbesitzer angerufen. Es ist so laut auf der Strasse, daß man auch auf Englisch kein Wort versteht. Ich sagte, er solle jemand schicken, der mich an der Tanke abholt, was dann auch geschah.

Landete in einem ordentlichen Haus mit Fahrstuhl und betrat die Wohnung. Was ein Glück war noch ein Geschäftsmann in dem 2. Zimmer, der mir alles erklärte.

Toilette und Waschbeckem dreckig. Ich wischte mit meinem nassen Reinigungstuch notdürftig und war grad bedient.

Resto zusammen mit Bier gab´s nicht, aber ich fand nach WhatsApp vom Owner die nahe gelegene Restaurantstrasse mit Beershop und war damit sehr zufrieden. Dann gibts das Bierchen halt nach dem Essen zu Hause.

Und dann kommt das, was nach so viel Mist immer kommt: ein tolles berührendes Erlebnis.

Ich entschied mich für ein Restaurant im Souterrain, schaute mir an, was die alles so kochten und brieten und ging höflich an einem Tisch fragen, was da auf dem Teller liegt. Hier in Uttar Pradesh werden viele Kebabspieße und Frikadellen gegessen. Und wenn das Lokal einen guten Durchsatz hat, kann man das gut essen! Ich entschied mich heute trotzdem, einen Veggieburger zu nehmen, den der Mann auf dem Teller hatte. War ok, aber das nächstemal nehme ich wieder eine schön durchgebratene Lammfrikadelle.

Ich war an Essen, der Mann verabschiedete sich, kam wieder und sagte, ich brauche an der Kasse nicht mehr zu bezahlen. Toll, oder? Alle Kellner strahlten und freuten sich mit mir. Dann holte ich um die Ecke kaltes Bier und lagerte es in unserem Hauskühlschrank ein. Sehr praktisch. Machte es mir zu Hause gemütlich – es wurde arg frisch abends – weniger als 20 Grad – und schrieb dem Wohnungsbesitzer, was ich morgen alles geputzt haben möchte.

Ich kochte mir um 8 Uhr gerade einen Kaffee, machte es mir im Bett gemütlich, als es vehement klopfte und eine Frau mit Besen und Eintragungsbuch vor mir stand.

Die Housekeeperin.

Ok, es mußte jetzt sein, ich zeigte ihr, was ich alles als dreckig empfand, sie schwang schon den Besen und wirbelte den Dreck vom Boden auf, dann war´s genug bei mir. Ich schickte sie raus – später, jetzt nicht! Dann App an den Hauswirt, der solle ihr verklickern, später zu putzen. Das fing ja gut an !!!

Später zog ich mich warm an und lief los und ließ mich treiben. Herrlich, die Fotos sprechen für sich. Den Dreck nehme ich übrigens, wie die Inder selbst, schon lange nicht mehr wahr. Der Genuß überall alles anschauen zu können überwiegt. Und so viele intensive und lustige Begegnungen !

Um die Mittagszeit landete ich Tunday Kababi, dem berühmtesten alteingesessenen Kebab-Restaurant und gönnte mir Lamm und Rind Frikadellen mit lecker Paratha. Hier auch nur Indische Touristen, keine Europäer.

Und kamen zwei Schauer runter – aber danach konnte man wieder bei bedecktem Himmel herumstreifen.

Später wurde ich irgendwann von Englisch sprechenden Männern, die Shivaji Jayantri feierten einkassiert, mit Blumenketten behängt, mir wurde Kartoffelbrei im Schälchen in die Hand gedrückt und die was-auch-immer-für-eine Milch konnte ich abwimmeln. Lustig war´s – ich saß eine gute Std. bei ihnen und lief dann im kalten Wind zurück. Zu kalt für mich, am nächsten Morgen kratzte es im Hals und die Nase juckte.

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