Am nächsten Tag lief ich viel herum und lernte wieder ein neues Straßenessen kennen (Brot auf Kohle gebacken mit Füllung – sah aus wie Kartoffeln, lecker!) .
Danach fuhr ich zum Ambedkar Memorial Park, der mich durch seine Weite, Ruhe und Purheit der Bauwerke faszinierte.
Abends wollte ich mal ausgehen und fand die Kombi Essen und Trinken in einem Restaurant, das sich leider als Club eines Hotels herausstellte, aber ich war heute schon 10 km gelaufen, wollte dann doch nicht mehr weiter eruieren.
Besonders erstaunt war ich von den Preisen und wie viele junge Inder sich das leisten können, wo ich schon dachte – uiih – deutsche Preise!!!
Nein, dort gibt es kein Kingfisher Bier, nur importiertes! Ein Discjockey war auch dabei, anfangs war die Musik und Lautstärke noch erträglich, aber als sich dann gegen 21 Uhr eine Männergruppe mit genügend Whisky intus auf der Tanzfläche vergnügte und die Musik sooo laut wurde, ging ich heim.
Ich hatte für Sonntag eine Walkingtour gebucht (einzige Teilnehmerin, da keine europäischen Touristen in der Stadt), die mich zu drei Bauwerken und durch einen speziellen Chouk führen sollte.
Um 8.30 ging ich zur Strasse, natürlich wenig los wie immer morgens in Indien und ich fand nur eine Fahrradrikscha. Mosque Tila Wali verstand er nicht, aber ich war vorbereitet, hatte ein Bild davon abfotografiert und hielt es ihm unter die Nase. Erkannte er auch nicht. Oh. Dann kam ein Mann vorbei, der erkannte es und sagte es ihm. Mein Fahrer nickte, ich sagte 50 Rs. Er nickte wieder. Da hätte ich schon stutzig werden können.
Er fuhr los, ich wußte ja wo ich hin wollte und kontrollierte den Weg auf dem Handy. War nicht ganz die Richtung. Irgendwann fuhr er links ran, fragte eine andere Rikscha. Ich saß hintendrauf und wies immer in die richtige Richtung, der andere kapierte das Foto, ich wechselte zu ihm, was wohl auch für den 1. Fahrer ok war. Mit dem zweiten einigte ich mich auf 80 Rs. Mannomann, Transport ist hier Stress.
Die Moschee kam in Sicht, Main Gate konnte man nicht so direkt sehen, ich stieg sicherheitshalber ab und lief hin. Dann bimmelte auch schon das Telefon. Ich konnte wegen dem Verkehrslärm nur schwer verstehen und machte das, das ich dann immer mache, ich gebe das Handy an den nächstbesten Rumsteher. Mein Führer war woanders, er kam aber dann nach 10 Minuten angeschlappt.
Wir besichtigten die Moschee von 1680 und ich hatte von dort auch einen schönen Blick auf den Fluss und die alte Brücke. Der Guide gefiel mir nicht so gut, er spulte sein Wissen ab, nannte 100 komplizierte Namen, Jahreszahlen und wer was da gemacht hat.Sein Englisch war Indischer Singsang mit englischen Worten – war eh wie eine Berieselung. Er ging in keinster Form auf mich ein, und irgendwann drängte ich zum Weitergehen.
Wir kamen zum Bara Imambara. Große Eingangstore führen zu einem Mausoleum mit einem ungewöhnlichen Labyrinth. Dieses Netz an Gängen in den oberen Stockwerken (Bhul Bhulaya) hat mich besonders interessiert. Dahinter gabs noch eine Moschee, einen Stufenbrunnen und eine riesigen Halle, mit einer der größten Bogengalerien der Welt. Leider gab es in diesem historischen Gebäudekomplex eine politische Veranstaltung und es war fürs gemeine Volk gesperrt. Erst ab 15 Uhr wieder zugänglich. Konnte ich also vergessen.
Wir liefen also weiter zum Chota Imambara, einem kleineren Mausoleum, kamen am 67 m hohen Uhrenturm vorbei und machten in einer Teekneipe Pause.
Danach ging es in den Chowk, auf dem Weg dorthin passierten wir den sonntäglichen Tiermarkt und Blumenmarkt, bis wir in den engen Gassen verschwanden und dort außer einigen Gewerken (z.B. Chikan Stickerei) noch einige besondere architektonische Schätzchen anschauten.
Fotos 49 bis 57