Mumbai

Das letzte mal war ich 2008 hier, als die Anschläge auf das Taj Mahal Hotel in Colaba waren. Frank und ich kamen aus dem Gujarat und mussten in der Nähe des Airports wohnen, da im Süden von Mumbai alles abgesperrt und sehr chaotisch war.

Dieses mal erwartete mich Surekha dort und ich konnte ein paar Tage bei ihren Freundinnen wohnen, die vor zwei Jahren mal ne Woche in meiner Wohnung gelebt haben.

Angekommen aus Goa, wollte ich das erste mal hier den Taxi Transport der Uber App benutzen, damit das Abgezocke der unverschämten Taxifahrer aufhört. Ich habe vorher gefühlte Stunden auf dieser App herumgetippt, habe es aber irgendwie geschafft, die Adresse zu speichern, wo ich hin sollte (später ist mir das nicht mehr gelungen) – Nicht sehr anwenderfreundlich die App – ich spreche von iPhones – man weiß nie, wo man draufdrücken kann, muß, da das nicht alles farblich hinterlegt ist. Beim Samsung sieht das anwenderfreundlicher aus.

Zu meiner großen Freude gab es an der Arrival einen Uber-Schalter, dem drückte ich einfach mein Handy in die Hand und er bestellte mir einen Wagen. Nach einigem Nicht-Verstehen fand ich auch die Säule Nr. Z4 – dort standen überall Leute rum, Handy in der Hand und stierten auf die Kennzeichen der durcheinander geknäulten Autos. Dann rief mein Fahrer auch noch laufend an. Horror. Ich verstand immer nur die Hälfte und mußte mich an freundliche Helfer wenden. Irgendwann entdeckte ich meinen Wagen und es ging los. Zahlte nur 320 Rs, vom Airport bis nach Dardar (Stadtteil und Bahnhof).

Ich fand das Haus, die Etage, alles klappte. Sensationell, was sich manchmal innen verbirgt, wenn man in Häuser reingeht. Diese Wohnung war riesig, Räume wie im Labyrinth – ich verlief mich laufend. Da die Chefin der Wohnung noch nicht da war, lies mich ein Mann ein, der nicht Englisch sprach, dann sprang der junge Hund an mir hoch und zog Fäden an meiner Bluse, zerkratze mir die Füße, leckte sie ab und pinkelte dann noch vor Aufregung fast noch drauf.

Später trudelten Surekha mit Freundin und deren Mann ein, es gab köstliche Getränke und ein leckeres indisches Buffet. Interessanterweise gab es mehrere Bedienstete, die alles machen. Überall wurde man bedient und gefragt,was man noch wolle usw. – damit kann ich nur schwer umgehen. In der Küche war ich dann natürlich auch gleich und lernte wieder was dazu.

Anschließend bestiegen wir alle mitsamt meinem Gepäck ein Uber und fuhren zur Wohnung der Freundin, wo Surekha wohnte – dort sollte ich auch übernachten. War ich froh!

Wir nahmen noch einen Absacker und gingen schlafen. Dadurch, dass ich weder Fan noch AC abhaben kann, gab es Probleme mit der Zimmeraufteilung, da die Inder nur schlafen können, wenn über´m Kopf Sturm herrscht. Sie nahmen sehr viel Rücksicht auf mich und glücklicherweise war auch der Wohnraum so groß, dass wir uns immer umverteilen konnten.

Die Schlafzimmer liegen Richtung einer Zufahrtsstraße am Bahnhof Churchgate, trotz Ohrstöpsel wird es nur nachts ruhiger, und um 5 Uhr kommt alle paar Minuten ein Dampfschiff ähnliches Hupen der Stadtbahnen noch dazu. Nicht zu toppen das ganze. Wie kann man sich nur daran gewöhnen?

Surekha zeigte mir, wo sie studiert hat und mehr oder weniger aufgewachsen war. Wir liefen von Churchgate bis nach Colaba runter. Es wurden viele alte Häuser schön restauriert, es wird immer noch viel gebaut, und das größte Problem ist zur Zeit die endlose Baustelle der Metro.

Wir hatten auch die Gelegenheit, die Umverteilung des Essens bei den Dabbawalas zu sehen.

(Siehe Link Wikipedia am Ende)

Ich war noch vor 2008 in Colaba, aber ich erkannte nichts mehr wieder. Wir nahmen einen Drink im Cafe Leopold, wo damals auch die Terroristen herumschossen, aber die übertriebenen Preise nahmen mir den Appetit.

Ein besonderes Erlebnis war das Taj Mahal mit seinem edlen Einkaufscenter im Basement.

Fotos 13 – 20

Wir fuhren mit dem Taxi (bei Surekha wird ohne Zicken der Taxometer eingeschaltet) zurück nach Churchgate, gingen zum Optikerladen Brillen bestellen und dann Snacks/Chats essen.

Als Abendprogramm gab es den Kricketclub, in dem meine Gastgeber Mitglied sind. Sehr interessant, einmal diese Seite zu erleben. Zu späterer Stunde wurde es richtig voll, die meisten jungen modischen Inder/innen zogen es vor, im großen AC Barbereich zu bleiben. Unglaublich. Ich sage nur: Die Jungen und Reichen.

Ich war froh, dass wir früher da waren und auf der Terrasse im leichten Wind sitzen konnten – zusammen und ohne Fan !

Am nächsten Tag nahm ich den Vorortzug und stieg in Dardar in den Zug nach Nashik, meinem Ziel für 3 Nächte. (Bericht folgt)

Nach meiner Rückkehr zeigte mir Surekha noch ein anderes Sahnehäubchen von Mumbai, das alte portugiesische Viertel Khotchadi Wadi – echt klasse. Wie eine andere Welt.

Am 20.2. kam ich nochmal in den Genuss, bei meiner Fahrt zum Airport mit einem Uber-Taxi über die „Ceiling“ zu fahren, einer schicken Umgehung, die über die Bucht gelegt ist wie eine lange Brücke. Toll, gute Idee.

Überhaupt fand ich Mumbai mittlerweile sehr weltmännisch ganz im Gegensatz zu Dehli.

Die Dabbawalas bilden ein Lunchbox-Liefer- und Rückgabesystem, das Menschen in Indien, insbesondere in Mumbai, warme Mittagessen von zu Hause und in Restaurants liefert. Die Lunchboxen werden am späten Morgen abgeholt, überwiegend mit Fahrrädern und Eisenbahnzügen geliefert und am Nachmittag leer zurückgegeben. Sie werden auch von Essenslieferanten in Mumbai verwendet, die sie bezahlen, um Lunchboxen mit Fertiggerichten von der zentralen Küche zu den Kunden und zurück zu befördern.

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