Ich bin noch immer in Goa, aber das erstemal in Benaulim.
Das Dorf liegt nah am Strand, der sich die ganze Küste hoch zieht bis zum Airport Dabolim (10 km weit weg) und hat schon seit langem Tourismus. Viele ältere Briten überwintern hier Wochen oder Monate, mittlerweile auch Russen, obwohl sich deren Hauptdomäne nördlich am Colva Beach befindet, wo die Speisekarten auf Russisch gedruckt sind. Fünf km östlich liegt der Verkehrsknotenpunkt Margao, die zweitgrößte Stadt Goas.
Dank meinen Schweizer Freunden bekam ich wieder mal ein wunderbares Zimmer mit Balkon und freiem Blick in einen schönen Garten. Die Bungalows eng an eng und ohne Ausblick kann ich gar nicht leiden! Aber Anna kann man schicken. Ihr verdanke ich diese Unterkünfte in Gokarna, Agonda und hier. Wir haben den gleichen Geschmack, was sie aussucht, ist wunderbar und hat ein prima Preis-Leistungsverhältnis. Diesmal reisten sie von Norden nach Süden und ich profitierte von ihren Erfahrungen, auch was Restaurants angeht.
Leider sind auch die nervigen Krähen mit ihrem ätzenden RaabRaab morgens wieder gegenwärtig, aber deutlich weniger als sonst überall bisher Nähe der Westküste. Diese elenden gefräßigen Diebe für alles was Essen angeht. Keinen Teller kann man unbeaufsichtigt draußen stehen lassen.
Angekommen, landete ich auch gleich im Treffpunkt, dem German Cafe und da es nur 4 Tische gibt und die Leute immer zusammengewürfelt sitzen müssen, kommt man auch gleich in Kontakt. Nicht mit den Russen natürlich, von denen es hier eine Menge gibt. Aber dazu komme ich später noch einmal.
Zum Sonnenuntegang lief ich die 1,5 km bis zum Strand – war dort etwas erschrocken. Wie Rimini. Hier sind die Restaurants (Beach Shacks) erlauft und Liegen mit Sonnenschirmen säumen den breiten Strand. Aber holla – was ein starker Wind hier! Ich lief zu meinen Britischen Bekannten, die am Strand wohnen und trank ein Bier mit ihnen. Was interessante Themen gabs gleich mit ihnen – gewürzt mit einer Portion British Humor – es war einfach klasse mit ihnen. Und ich wurde für SA auf den Geburtstag eingeladen.
Stark ausgekühlt lief ich im Dunkeln heim, folgte deren Tipp und aß ein köstliches Goa Prawn Curry. Im Dorf wurde es auch langsam frisch, ich war erstaunt, daß es nur 21 Grad war.
Dann ging ich in den Liquorshop und handelte ein prima Abkommen heraus.
Da ich keinen Kühlschrank habe, ist das mit Weißwein etwas schwierig. Im Shop kommt er kalt aus den KS, ich kaufe noch eisgekühltes Wasser zum Verdünnen und jetzt kommt das beste: ich bringe am nächsten Morgen die halbe Flasche zurück und sie kühlen ihn wieder für mich. Dafür kaufe ich immer den Wein dort. Ist gerade gegenüber unserer Anlage. Sehr praktisch, oder?
Am nächsten Tag erlebte ich mal wieder ein ATM Drama ! Aus der einen kam kein Geld, obwohl sie “duddelte“ was normalerweise bedeutet, Geld rausnehmen. Aber es kam keins. Das hatte ich auch noch nie. Ich wartete, aber kein neuer Geldzieher kam zu dieser ATM. Denn ich hätte gerne gewußt, ob dieser Geld kriegt und ob er auch noch mein Geld dazu bekommt.
Ich gab auf und ging zur nächsten Bank. Nicht für Karten aus dem Ausland. Dann zur Baroda. Dort brachen die zwei ATMs laufend ab, dann kam ein Bankangestellter und tippte was ein, dann gings wieder. Einige Leute bekamen Geld, ich und ein anderer nicht. Als ich dachte, jetzt klappt es, fragte mich die Maschine nach einem neuen Pin. Neuer Pin??? Panik – ich brach sofort alles ab.
Und der andere Typ erzählte mir, er sei gestern an dem 1. ATM gewesen, die habe aber kein Geld ausgespuckt – also dasselbe wie bei mir. Dann hielt er mir das Handy unter die Nase und sagte: guck, man hat auch schon mein Konto belastet. Worauf eine andere Kundin sagte, die Bank buche es meist wieder zurück. Wollen wir es hoffen, aber das hatte ich auch mal in Namibia.
Ich drehte eine Runde und suchte laut google maps noch andere ATMs, aber die gab es nicht mehr. Also eine Std. später ein neuer Versuch bei der Baroda. Und siehe da, ich konnte sogar 2 x ziehen. Mein Pin stimmte also noch. In Indien ist übrigens das Zieh-Maximum nur 10000 Rs = 128€.
Glücklich besorgte ich mir für 3 Tage ein Rad und radelte durch die Gegend. Wunderbar, die schattigen palmengesäumten Straßen zu nehmen, die wunderschönen alten portugiesischen Häuser zu betrachten und am indischen Leben mit Schweinen und Kühen vorbei zu gondeln.
Fotos 11 – 26
Es gefällt mir hier deutlich besser als in Agonda. Hier ist noch viel mehr indisches Leben, wenn auch die Souvenirshops fest in Kaschmirhand sind, und die Leute von Karnataka weichen mußten. Aber mit den Kaschmirverkäufern hab ich´s eh nicht so.
Tja nochmal zu den Russen. Man erkennt sie sofort am Gesicht, unfreundlicher Ausdruck, gehen zum Lachen in den Keller, reden im Befehlston (vielleicht liegt´s auch am Kaum-Englisch-Sprechen), sind schnell aggressiv und einige Inder haben etwas Bammel vor ihnen. Kurz und gut, sie sind nicht beliebt und werden nur als Geldbringer gesehen. Und: sie suchen keinerlei Kontakt mit europäischen Reisenden