Thrissur

Nach zweimal Buswechsel kam ich sonntags in Thrissur an, fand mein Hotel auch gleich und mußte erstmal was essen nebenan. Tolles Restaurant, es gab nämlich nur ein Gericht, ein vegetarisches Thali, leider war mal wieder meine gehaßte Bittergurd (Gurke mit Krokodilhaut) dabei. Aber bei der Menge von Zeug war das nicht so tragisch. Ich fand es super und hatte auch noch viel Spaß mit meinem Gegenüber, drei netten jungen Männern.

Danach ging ich eruieren, ob ich am nächsten Tag mit dem Bus oder Zug weiter reise.

Busse gingen direkt oder über Calicat nach Mahé. Einen Zug gab´s auch, aber als ich die 20 m Schlangen vor den vier Ticketschaltern sah, war meine Entscheidung gefallen. Der Zug kam auch ganz aus dem Süden Indiens, d.h. bis Thrissur hat er mal gute 1-2 Std. Verspätung.Thema erledigt.

Lief noch etwas durch die belebte Stadt, die bekannt ist für die vielen Feste – leider war kein einziges zur Zeit.

Thrissur unterstützt besonders die zu sterben drohenden traditionellen Künste und 32 km außerhalb liegt eine populäre Schule der darstellenden Künste. Nach einer uralten Ausbildungsmethode betreiben die Schüler hier ein intensives Studium in Kathakali, dem Tanz der Zauberin und Kootiattam (Schlagzeug, Gesang und Violine). Bestimmt interessant, aber sich das anzusehen, bekommt man an einem Tag nicht gemanagt.

Eine der vielen Kirchen interessierte mich, die Chaldäische (Nestorianische) Kirche, in der keine einzige Jesusdarstellung zu sehen ist. Das Innere der Marth Mariam Church erinnerte mich stark an die Synagoge von Kochi mit ihren vielen Kandelabern.

Es ist das Hauptquartier von Indiens Chaldäischer Syrischer Gemeinschaft, die nestorianischen Christen gehen konfessionell auf das 3. Jh. zurück.

Auf dem Rückweg zum Hotel kam ich am ältesten Hindutempel Keralas im „Round“ Park mitten in der Stadt vorbei. Dieser Hindutempel zeigt die klassische Kerala Architektur, ist aber abgeschlossen. Aber die Leute sitzen dort gerne und verweilen.

Den Abend verbrachte ich in einer netten Kneipe bei meinem Hotel um die Ecke, wo ich kleingehacktes Parotta (Kotta, bekannt aus Sri Lanka) mit prawns zu meinem Bier genoß.

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