Mahé

Mahé ist eine Anomalie in Kerala. Es liegt an der Malabarküste, 10 km südllich von Thalassery (früher Telicherry) und ist Teil des zum Unionsterritorium Puducherry, früher Pondicherry. Es wurde 1963 gegründet und umfaßt die vier ehemaligen Französischen Kolonien Puducherry, Karaikal, Mahé und Yanam, die als nicht miteinander verbundene Exklaven an der Ost- und Westküste Südindiens liegen.

Der größte Unterschied zum übrigen Indien (außer den ehemaligen portugiesischen Ecken wie z. B. Goa oder Diu) ist, daß sie keine Beschränkung von Alkoholverkauf hier haben und daß auch die Alkoholsteuer ist niedrig ist.

Das wollte ich mir ansehen, mußte ja eh oberhalb von Thalassery zum Thottada Beach.

Meine Busfahrt von Thrissur, Buswechsel in Calicut bis hin zum Aussteigen in Mahé war unproblematisch. Leider liegen die wenigen Lodges alle nah an der Durchgangsstrasse, so daß ich mich entschloß, die am weitest entfernte mit Zimmer hintenraus zu nehmen. Wollte ja zwei Nächte bleiben. Ich wußte schon vorher, daß ich nur in der Woche hierher kommen konnte, da alles übers WE immer von Indern ausgebucht war, die die Kneipen fluten.

Dann lief ich zum Strand und fand auch die Uferpromenade. Sehr schön mit Pariser Strassenlampen-Stil und zum Sonnenuntergang haben sich da auch alle Raben eingefunden. Mir ist im Bus schon aufgefallen, wie viele Moslemfrauen es in Vollverkleidung gab. Ab und an sogar wie im Jemen mit Gesichtschleier. (Keine Fotos gemacht, die Damen drehen sich ja immer weg, dabei gibts ja eh nichts zu Gucken bei ihnen).

Dann inspizierte ich das Wein- und Bierangebot. Jeder dritte Laden war ein Liquorstore! Meine Enttäuschung war groß. Nur Schnaps und Whisky – alles was richtig Peng macht. Nix für mich! Und es gibt hier kein Kingfischer! Nur irgendwelche Marken, die mir gar nichts sagten – und ich wollte diese jetzt nicht gerade alle durchprobieren.

Gegenüber meines Hotels fand ich eine nette Bar, wo es wenigstens Budweiser gab. Na gut – leider nicht deutsch-kalt. Dann fragte man mich, ob ich Snacks wollte. Gerne, denn Essen und Trinken gab es zusammen nur in einer Bar (Cee Cee Bar und Restaurant). Da wollte ich später noch hin. Nun bekam ich ein leckeres trockenes Kichererbsenmasala plus Rührei und war satt.

Danach lief ich noch rum und verglich die Weinpreise. Den Sula Cabernet Shiraz kenne ich noch, der kostet im Ber und Wineshop in Kochi 1400 – hier 800 Rs. Das ist schon ein Unterschied (17,70 zu 10€)

Am Schluss noch auf einen Absacker ins CeeCee, war ganz nett dort, man konnte überdacht draußen sitzen. Um 21.30 war Zappe.

Als ich noch mit meiner Unterkunft in Thottada kommunizierte, erfuhr ich daß am 8.1. Generalstreik war. Aha. Gut zu wissen, dann muß ich morgen schon dorthin fahren, glücklicherweise gabs dort auch morgen schon Platz für mich.

Das Gute war, daß ich 24 Std. das Zimmer hatte und mußte erst nachmittags raus.

Morgens wanderte ich noch durch den Ort, fand den Markt und kaufte Obst und Joghurt und schaute mich noch etwas um.

Unterwegs im Bus waren mir gestern schon die einige Minibusse, besetzt mit halbnackten Männern entgegen gekommen, aber niemand konnte mir sagen, was das sei. Ich dachte schon ans Streikkomitee. Aber mit freiem Oberkörper???

An einer Tankstelle konnte ich die seltsamen Minibusse näher betrachten, ausgerüstet mit Fähnchen, und diesmal vollgehängt mit Unterhosen und Lendentüchern. Pilger, erfuhr ich.

Verstehe, und dann wird auch mal an der Tankstelle schnell die Unterhose gewaschen und am Auto zum Trocknen aufgehängt. Herrlich !

Fotos 20 – 26

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