Kannur und Fahrt nach Udupi

Über diese Stadt kann ich nicht viel berichten, sie hat einen schönen Bahnhof, einen prima Markt und in einem Eßshop habe ich eine hervorragende Art Tarte mit Huhn und Gemüse. Göttlich. Es gab viele Moscheen, Vollverschleierte und wenig Bar-Restos – außer einer in einem größeren Hotel – aber nett. Dort habe ich dann wieder mein neu entdecktes, geliebtes Chicken 65 gegessen. (ähnlich wie Chicken tikka – Hühnerstücke ohne Knochen in einer Masala-Mischung eingelegt. Mit frischen Zwiebeln und Curryleaves. Zum Niederknien! Dann eiskaltes Kingfisher Gold oder Premium oder Deluxe Lager oder … (mittlerweile haben sie viele trinkbare Sorten – nur die Inder trinken immer ihr Strong, macht halt eher Bumm)

Meine Unterkunft, besser, das gebuchte Zimmer war eine Absteige, ich wechselte ins etwas bessere AC Zimmer. Gebucht wegen Fußnähe zum Bahnhof.

Dort versuchte dann nachts einer im 2. Stock sein Glück als Dieb.

Schlechte Chancen, denn die Fenster waren vergittert. Trotzdem ließen sie sich aufschieben – und wirklich, man könnte durchs Gitter mit dem Arm reinlangen und auf dem Nachttisch Geldbeutel, Handy und Uhr greifen – was Männer meist neben sich am Bett deponieren. Aber außer komischen Geräuschen, aufgeschobenen Fenstern und Hundegebell war nicht wirklich was auszumachen. Irgendwann gabs wirklich mal Aufruhr, wahrscheinlich hat dem vermutlichen Dieb ein Gast in die Finger gebissen. Auf jeden Fall ging es so aus, daß die Rezeption den Kerl schnappte dank einer Kamera und ihn der Polizei auslieferte. Nix war geklaut worden.

Aber ruhig war die Nacht nicht aus zwei Gründen: da heiß und stickig, mußte ich jede Stunde unter alle Decken verkrochen die Klimaanlage 5 Minuten anmachen – und dann die Geschichte mit dem Kletterer im 2. Stock !

Etwas gerädert stand ich auf. Dank Cafe Bru – Instant Kaffee viel besser als Nescafe, den ich hasse, erhitzte ich mit Papas altem Mini-Tauchsieder aus den Fiftys mein Wasser in der Thermotasse und dann – voller Genuß !!!

Irgendwann lief ich los zum Bahnhof, kaufte mir noch ne Kleinigkeit zu essen und suchte den Bahnsteig auf. Der Zug kam aus Trivandrum und ich hatte General Class, da Tageszug 4 Std. bis Udupi (neue Erfahrung).

Ich war total verwirrt von dem Wagenstandanzeiger (hier coaches), der wichtig für mich war, denn die Züge, die vom Süden bis Dehli gehen, sind arg lang. Ich kapierte die Anzeigenschilder nicht. Bis ich nachfragte, die Anzeigen wechseln nämlich nicht wie bei uns je nach Zug elektronisch.

Nein, man muß zuerst wissen, ob man nach N oder S fährt, denn die Schilder sind von beiden Seiten bedruckt, also von einen Seite geguckt ganz andere Nummern als von der Rückseite. D.h. ich mußte mich immer umdrehen, dann sah ich die Nummer der Haltepunkte für meine Zugklasse. Ha.

Dann traf ich zwei nette Jungs, die hervorragend Englisch sprachen und aus Udupi waren. Denen wich ich nicht mehr von der Seite, und Überraschung, der Zug war fast leer in den Nur-Sitz-Waggons. Also keinerlei Stress beim Einsteigen. Und die Fahrt war sehr kurzweilig da wir viel schwätzten. Mütze und Schal war bei mir obligatorisch denn den Indern reicht ja der Fahrtwind nicht, es muß überm Kopf immer ein Sturm blasen – und der über mir schon ausgeschaltet !!

Kommentare sind geschlossen.

  • Archive