Cherai

War froh, als ich Kochi verlassen konnte und nahm die kleine Fähre nördlich zu Vypin Island. Überfahrt 3 Rs. !!!!

An der Anlegestelle gleich in einen Bus gestiegen und eine Stunde bis zur Junction (Kreuzung) Cherai Beach gefahren. Irgendwann nahm mich ein Tuktuk mit, der rief meinen Vermieter an und ich war überrascht, dass die Unterkunft ganz woanders lag als ich vorher dachte. Egal, ich bekam mein Zimmer und war sehr positiv überrascht von dem Ausblick aufs Meer. Dieses ist zur kleinen Straße hin abgetrennt durch eine Natur-Steinmauer (wg. Monsun, Stürme). Da wir aber eine Terrasse im 1. Stock hatten, die dank eines großen Baumes fast immer schattig war und ab mittags ein Wind ging, konnte man da gut seinen Tag da verbringen. Die größte Überraschung war ein KS im Zimmer. Yeah!

Das Meer ist warm – ca. 28 Grad, sauber, morgens ruhig und ab mittags etwas wellig. Ich ging schwimmen und lief dann los, die andere, belebtere Beachseite zu erforschen. Bier, Restaurants und diverse Resorts plus Toddyshop – alles vorhanden. Sogar 2 Restos, wo man essen kann und dabei Bier trinken alles in Laufnähe. Perfekt. Kaum Europäer, viele indische Touristen.

Ich verlängerte den Aufenthalt gleich nach einem Abend, kam endlich mal zur Ruhe und konnte meine blöde Erkältung ausleben.

Außerdem habe ich die richtige Seite des Strandes erwischt, den die Beach Road (kommend von Cherai Städtchen) teilt. Kaum Verkehr, keine Busladungen Inder.

Die Umgebung gefiel mir. Und auch eine 80jährige Australierin, die seit 5 Monaten hier lebt. Nur 3 Zimmer, und wie Cathleen sagt, fast immer nette Leute als Gäste, kleine Küche, fast keine Moskitos, schöner Ausblick, Wind und viel Schatten, das Meer ist ok und viele Möglichkeiten hier (auch Städtchen und Airport nicht weit weg).

Ich habe verstanden, warum Cathleen vor ein paar Jahren beschlossen hat, hier zu „leben“. Sie hat per Zufall den richtigen Platz gefunden. Kerala ist schon ein anderes Indien!

Der Chef respektiert und kümmert sich um sie wie um seine Mutter, hat viel Herz und die Familie ist prima und nie übergriffig und läßt einem auch in Ruhe. (Anders als bei meinem Familien Homestay bei Shertalla, die einem mit zu viel Zuwendung fast umbrachten, weil man fast keine Minute „nur Sitzen“ konnte – Loriot läßt grüßen.

Sie hat öfters neue junge Menschen um sich, die auch was erzählen und lebt hier ein spannendes lustiges Leben. Oft höre ich ihr Lachen – so was kenne ich nicht von unseren 80jährigen in Deutschland !!!) Hut ab! Und sie ist z.B. nie vorher gereist – sie reist ja auch hier nicht, ist an einem Ort und hat den richtigen gefunden. Ausschlaggebend war der Tod ihres Mannes vor 4 Jahren und sie fragte sich, was sie mit ihrem Leben noch anfangen will. Machte 3 x organisiert Ayurveda Aufenthalt, blieb beim dritten mal länger da ohne Ayurveda und das 4. mal war klar, dass sie bleiben wollte, hatte vorher in Australien schon viel vom Haus verkauft, dann das Haus vermietet, ihren Kindern nichts gesagt und dann von Indien aus Bescheid gegeben, dass sie nun hier leben will. Hallo?

Mittlerweile lernt sie die Sprache Malayalam, ihre Idee, sie über´s Singen zu lernen. Und unser Chef übt mit ihr jeden Morgen. Echt beeindruckend. Was ein rundes glückliches Dasein mit ihren 80 Jahren! (Dabei hatte sie auch schon dies und jenes, aber über Krankheit haben wir noch nie gesprochen) .

Zur Zeit ist abends schrecklich starker Wind, so daß man am Meer auskühlt – und er läßt leider erst ca. 23 Uhr nach. Also flüchte ich mich ins Zimmer und lese.

Nach früheren seltsamen Massageerfahrungen traute ich mich hier, doch mal eine Ayurveda Ölmassage mit 10 Minuten Dampfbad „im Schrank“ zu nehmen, und ich wurde nicht enttäuscht. Preis-Leistung stimmte.

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