Luang Prabang

Ankunft in LB war ätzend, eine steile lange Treppe zog sich vom Ufer aus hoch. Na klasse. Und ich mit kleinem Rucksack, Versorgungssack und Rucksacktasche mit 17 kg. Ein Träger kam auf mich zu – ich bot 10.000 Kip an, er wollte 70.000 – lachhaft. Das sind 4 große Bier!!! Total jenseits von Gut und Böse. Dafür laufe ich 3 x die Treppe und denke, meinem Arsch tut es gut!

Also kleines Training. Mußte verschnaufen im oberen Drittel. Und mir fiel auf, daß viele Junge an mir vorbei stiegen mit wenig Gepäck und keiner fragte, ob ich Hilfe brauche. Bis auf einen Mann mit seiner Freundin. Ich sagte, wenn wir beide anpackten, wäre es klasse. Er war groß und trug es allein!

Egal, welches Alter, wer hilft noch Leuten, die zuviel Gepäck haben? Ich! Ich will mich nicht beweihräuchern, aber solch eine Ignoranz machte mich sprachlos. Dieses unaufmerksame Verhalten ist mittlerweile Standard. Erlebe ich auch in Deutschland. Wie oft knallt einem die Schwingtür an den Kopf, wenn man mit 2 Tüten in der Hand durchgehen will ?

Oben an der Strasse standen große Tuktuks, eher ein Sammeltaxi. Überall habe ich in Reiseführern und im Internet gelesen, dass der Transport in die Stadt 25.000 Kip pp kostet. Dummerweise geriet ich wieder in eine Gruppe, die meinten, da wir statt 4 nun 5 im Taxi waren, es würde nur 20.000 kosten. Ich mußte mich echt beherrschen und betete vor mich hin: 25.000.

Wir wurden im Zentrum rausgelassen und ich rollerte am Mekong entlang – schön. Fand mein GH und wurde in ein tolles Zimmer geführt.

Duschen und erstmal irgendwo ein Bier trinken. Der 3. Versuch klappte, denn die ersten beiden boten lauwarmes Bier als Kalt an. Ich landete im kleinen SaSa am Mekong 10 Schritte von mir, genau meins ! Ich erklärte es umgehend zum Stammlokal !

Ich lief danach noch Richtung Khan, dem anderen Fluss, von dem LB umschlossen wird, wo es auch ein geballtes Viertel mit Guesthäusern und vielen Restaurants gibt. Bei der Gelegenheit schaute ich mir noch das bekannte Utopia an, ein Chillout-Restaurant für junge Leute. Tage später machte ich auch noch ein Foto am Tag.

10 Tage bleibe ich hier in Luang Prabang. Das GH von damals (2005) ist verschwunden und ich erkenne nicht viel wieder außer den Wats. Trotzdem ist die Stimmung immer noch sehr entspannt. Und man findet mittlerweile viel mehr kleine Kneipen und Restaurants – alle schön gemacht mit blühenden Tropenpflanzen. Die Stadt besteht fast nur aus duftenden Frangipanis und am Ufer der zwei Flüsse zu sitzen ist Slow Motion pur.

Dass LB seit Wochen genau so schlechte Luftwerte hat ist die andere Seite der Medaille. Ich habe genug über das Abbrennen geschrieben.

Im März/April gibt es auch genug freie Zimmer, so daß man nur 1-2 Nächte vorbuchen sollte und sich das Guesthouse seiner Wahl aussuchen kann. Preise ab 12€ aufwärts. Aber wer bleibt hier schon so lange wie ich?

Interessanterweise sind die Preise fürs Essen hier doppelt so teuer wie in Thailand, dafür ist das Bier billiger, leider oft nicht richtig kalt. Wein kann man überall kaufen, aber doppelt so teuer wie in Deutschland. Eiswürfel sind schwer zu bekommen, nicht wie in Thailand, wo sie fast ein Grundnahrungsmittel sind.

Als Eindruck von dieser Stadt folgen Fotos von Strassen, Kneipen und Vats (laotisch).

Der Aufstieg zum Hausberg von LB, Mount Phousi war ein schweißtreibendes Halbtagesprogramm, man startet es morgens gegenüber vom Nationalmuseum. Nach 329 Stufen erreicht man die Spitze, wo das Vat Tham Si thront. Man wird mit tolle Aussicht belohnt – halt nicht zur Zeit. Diverse Buddhastatuen säumen den Weg und in einer Höhle kann man mit viel Fantasie den heiligen Fußabdruck Buddhas wahrnehmen.

Ausflug zum Wasserfall.

Mit einem Roller fuhr ich 30 km von Luang Prabang zu den Kuang Si Wasserfällen, einem wunderbaren Naturschauspiel, welches auch in der absoluten Trockenzeit Wasser führt und man sogar baden konnte. Es war entspannt dort, wunderbares kaltes Wasser mit viel herrlichen Bäumen und Pflanzen.

Interessant waren Russen, die Hinweisschilder ignorierten und sozusagen im Bikini bis zum Bus zurück liefen, interessant auch ein gelangweiltes koreanisches Paar, sie im schwarzen Cocktailspitzenkleid, die die ganze Zeit kaum auf die Natur achteten und aufs Handy glotzten.

Und das wirklich Unerwartete in diesem Naturpark war das Rescue Center von asiatischen Schwarzbären – diese Kerle hatte ich noch nie gesehen.

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