Kurztrip nach Ko Lanta

Ich beschloss, endlich mal diese Insel kennenzulernen, die die Schweden so sehr lieben, dass sie drei Schulen dort haben, um mit ihren Kindern auch mal monatelang dort bleiben können.

Ansonsten soll diese recht große Insel vor 10 Jahren noch sehr beschaulich gewesen sein. Mir war klar, dass es jetzt komplett anders war. Aber das hatte ich dennoch nicht erwartet:

Am Fährhafen Saladan angekommen war ich geschockt von den nahtlos ineinander übergehenden Läden, Restaurants und Agencies.

Ich hatte ja nur Handgepäck für drei Tage, mietete mir einen Roller (150 Baht pro Tag = 4,10 € und nichts wie weg aus dem Getümmel.

Lanta besitzt eine Westseite mit vielen Strandbuchten und Resorts und eine Ostseite, die Mangrovenseite. Dort, weit im Süden liegt die Old town von Ko Lanta „Baan Si Raya“, wo ich auf jeden Fall noch hin wollte.

Zuerst befuhr ich die gut ausgebaute und stark befahrene Weststraße, von der viele kleine Wege Richtung Strände und Anlagen abgehen.

Ich fuhr und fuhr und wunderte mich über Damen, die im Bikini an der Strasse liefen (ohne daß ein Strand in Sicht war) genauso wie über Rollerfahrer, die in Badehose und Bikini und natürlich ohne Helm herumcruisten.

Dazu muß man sagen, dass Lanta fast ganz moslemisch ist und 80 Prozent der Frauen die Kopfschleier bis über die Schulter tragen. Auch die Bedienungen in den Restaurants.

Da ich nicht in alle Wege Richtung Strand hineinfahren wollte in der Hitze um 14/15 Uhr und dann noch km lang Rollsplitt (Strassenreparatur) statt Asphalt kam, beschloss ich, doch quer über die Insel zu fahren und zuerst eine Nacht in der Altstadt zu bleiben. Gute Entscheidung: ich fuhr durch pure Natur und war fast alleine auf der Strasse bis zur Altstadt.

Diese bestand aus schönen alten Häusern mit witzigen Boutiquen und Restaurants. Dort fand ich ein nettes Guesthouse mit Kunsteinschlag, ein innenarchitekonisches Juwel mit einem sehr originellen blitzeblanken Zimmer, für nur 500 B (14€) allerdings mit Gemeinschaftsbad.

Und als die Tagesbesucher dann alle abgezogen waren, wurde es richtig gemütlich. Ich fand ein Restaurant mit drei Tischen, netten Besitzern, aß hervorragend und kam am Schluss mit den Leuten ins Gespräch. Auch diese fanden die Westseite nicht zum Aushalten und wollten lieber einen kleinen beschaulichen Business haben. Von ihnen bekam ich ein, zwei Ecken genannt, wo ich auch was bezahlbares am Westbeach finden könnte ohne Partylärm den ganzen Abend. Am Schluss schloss mich die junge Frau in die Arme! This made my day.

Am nächsten Morgen überquerte ich die Insel wieder, fuhr in zwei Wege rein, fragte nach Bungalowpreisen. Unter 1000 Baht (27€) spielt sich fast nichts ab, zu teuer für mich alleine. Aber ich bekam recht schnell einen weiter hinten liegenden Bungalow für die Hälfte. Na, geht doch – für eine Nacht allemal.

Ich verbrachte den Tag schwimmend, essend und lesend – alles gut soweit.

Für den letzten Abend hatte ich ein Booking.com Schnäppchen gebucht, Nähe Pier und war ganz glücklich, dort den späten Nachmittag und Abend zu verbringen, nachdem ich mir Wein gekauft und das Moped abgegeben hatte.

Die Fähre von Lanta nach Krabi stoppt auf offener See bei Koh Jum, die Longtailboote kommen ran, tauschen Leute und Gepäck (sehr praktisch!) – und dann war ich wieder „zu Hause“.

Resümee:

Ko Lanta ist nur etwas für Leute, die zwei Wochen Urlaub in einem Resort ihrer Wahl machen wollen (dann sind auch die überhöhten Preise bezahlbar).

Für Langzeittraveller ist es zu teuer und zu unübersichtlich. Ganz unten im Südwesten soll es generell ruhiger sein, aber so weit bin ich nicht runter gefahren.

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