Die Fahrt von San José nach Roxas begann um 5.30 Uhr. Ich hatte keine andere Wahl, denn später ging kein Bus mehr um die Südecke Mindoros herum nach Roxas, wo erst um 17 Uhr die Fähre nach Tablas abfuhr. Um 9 Uhr war ich dort, zog noch Geld in einer ATM und ging eine Suppe essen. Dann zum Pier, kaufte das Ticket für abends und suchte mir in der Nähe am Strand zwei „Palmen“ für die Hängematte. Dort hing ich dann stundenlang lesend, verdrückte noch ein paar Cracker mit Schmierkäse und machte mich um 16 Uhr wieder zum Pier auf.
Nach einer Flasche Wasser gönnte ich mir ein Bierchen und unterhielt mich mit den Leuten über das Transportdrama auf Mindoro und die Schliessung von der Ferieninsel Boracy ab Mai 2018. (1986 entdeckte ich auf meiner ersten Philippinenreise diese Insel und dachte, ich bleibe auf dieser unberührten Insel für immer. Träume als 30jährige, die allerdings in Darmstadt gerade mit Rudy eine Messebaufirma gegründet hatte.)
Die Leute hier lachten sich kringelig, als sie hörten, dass Frank und ich von Sablayan nach San José in zwei Stunden mangels Gefährt mit einem Tricycle gefahren sind. Die „unregistrierten“ Vans gab es ja auch nicht mehr, aber hier am Pier, wo die Fähren anlegen, gab es (registrierte!) Vans die nach Calapan, in den NO von Mindoro fahren. Also die Ostseite von Mindoro funktioniert halbwegs vom Transport her.
Nach 2,5 Std. Überfahrt erreichten wir Odiongan auf Tablas. Immer Mist, im Dunkeln anzukommen! Bekam einen Nepp-Tricyclefahrer, aber ich hatte es eilig und mußte ja noch Hotel und Restaurant suchen, da um 21 Uhr die Bürgersteige hochgeklappt werden.
Erst im 3. Hotel bekam ich ein bezahlbares Zimmer. Dann hatte the best Pizza-Place in town geschlossen. Bekam in meinem Hotel noch Pancit Bihun (Glasnudeln) mit Hühnchen und ein paar Bierchen, dann fiel ich tot ins Bett.
Auf der Suche nach einem Nicht-Nescafe landete ich morgens im Didier (oder Maeva), einem französisch geführten Deli, was alles hat, was das Herz begehrt. Dort begann mein Romblon-Netzwerk. Ich lernte einen Deutschen mit Resort dort kennen, der packte mich auf sein Moped und fuhr mich zu einem anderen Bar-Restaurant, das ein Franzose gerade aufbaute. Den wollte ich eh aufsuchen, um ihm von einem Freund auf Pandan Island Grüße auszurichten.
Und dieser nette Mensch fuhr tatsächlich eine halbe Stunde später nach Binukot Beach und nahm mich mit, denn dort hatte ich zwei Nächte in einem Resort gebucht. Perfekt, denn die Jeepneys in die Nähe von Binukot (Ferrol) fahren auch nur 3 x täglich.
Leider klappte auch im Dt. Resort zunächst nichts, da ausgebucht, aber man brachte mich in einem großen Neubau unter, weit weg vom Meer – mit Blick auf andere Häuser im Bau und morgends Baulärm. Und dazu noch viel zu teuer für mein Budget. Paßte mir gar nicht. Das konnte das Bier vom Faß und (und das Hausriff) auch nicht raushauen.
Und die deutschen Aussteigermänner (mit ihren Filipinas) und deren Gespräche oder Nicht-Gespräche waren schlecht auszuhalten. Ich fühlte mich wie ein falscher Fuffziger dort. Ich wäre besser gleich nebenan fragen gegangen. Der Strand hier ist eine Sackgasse – es gibts nichts anderes außer den zwei Resorts.
Meine Globe Simcard funktionierte an dem Strand nicht, es gab zwar WLAN im Resort, aber ich konnte damit nicht im Internet recherchieren und schon gar nicht irgendwo anrufen oder mit meinen zwei neuen Kontakten simsen, um meine letzten 10 Tage auf den drei Romblon Inseln zu planen.
Irgendwann lief ich mal den Weg zum Dorf Ferrol (20 Minuten) und entdeckte, daß ich nach 10 Minuten ein Netz bekam. Dann kam mein Energieschub zurück und ich simste mit meinen neuen Kontakten und bekam die Abfahrtszeiten der Fähren heraus.
Ein weiteres Highlight war das Treffen mit einer philippinischen Familie, die mich in den Hof bat, mit die Jeepney-Abfahrtszeiten mitteilte, und wir plauderten und lachten eine Stunde miteinander. Tags drauf zog ich für eine Nacht zum Nachbarn, der hatte einfache bezahlbare Zimmer, einen tollen Sitzbereich am „Piratenschiff“ am Meer und nette Filipinos sprangen um mich rum.
Da wieder Wochenende mit vielen feiernden Locals anstand, flüchtete ich ins Städtchen zurück, bekam diesmal, da vorher angerufen, ein nettes Hotel, checkte dies und das und liess es mir gut gehen. Geplant ist ein bisschen Party heute Abend mit einigen Expats im Bar Restaurant Petit Paris, morgen evtl. Mopedtour und am Montag dann mit der Fähre zur Insel Romblon rüber. Sehn wir mal.