Chiang Mai – Mein thailändisches Varanasi – Teil 2

By the way:

Ich hoffe, ihr freut euch so wie ich, dass man endlich mal in einem Blog erfährt, wie denn so die Preise sind. Das vermisse ich immer in Reiseberichten!

Nachdem ich mit entschlossen hatte, 12 Tage in Chiang Mai zu verbringen, fragt man sich vielleicht, was macht man da so lange. Deswegen gibt es auch 3 Teile Chiang Mai von meinem Leben hier – mal etwas ausführlicher.

Am 16.2. sollte ich hier raus, da Booking (Chinese New Year) – aber Mama nahm mich am 20.2. wieder – kleineres Zimmer bot sie mir an, aber auch mit AC und allem Luxus für 450 B. (11,50€). Das nächste mal (Febr. 2019) buche ich bei ihr per E-Mail – privat.

Ja, auch ich mache AC ab und zu an. Mittags ist es 33-35 Grad. Die Sonne scheint aufs Teakhaus – wird etwas kuschelig. Nachts kühlt es ab bis auf 20 Grad.

Chinese New Year wird hier nicht so wie in anderen Ecken Thailands gefeiert, da es nur eine kleine Chinesengemeinde gibt. Gut so. Trotzdem bringt Air Asia (Billig-Airline) tonnenweise Chinesen nach Thailand. Sie sehen ja fast so aus wie Thais, aber Same Same but different. Very different!

Ok, weiter geht’s mit meinem Leben in Chiang Mai.

Eine Sehenswürdigkeit, die man unbedingt machen muss, sei der Tempelberg Doi Suthep. Zuerst dachte ich, das geht mit dem Rad – denkste. Der Tempel liegt oberhalb der Serpentinen (wie in den Alpen) – deswegen parkte ich mein Rad am 7/11(-Supermarkt) am Nordtor des Carrees der Altstadt. Dort stehen Songtaews, die einem ab 8 Personen für 50 B. pp mitnehmen. Ich unterhielt mich mit einer jüngeren Kielerin (man wird mittlerweile mit Sie angeredet), wir stiegen aus, liefen die Stufen hoch und oben fragte ich, wo geht’s weiter? Nix – das wars, 300 lächerliche Stufen! Ich hatte mir was anderes vorgestellt. Hatte so was wie im Gujarat oder in Sri Lanka im Kopf. Hatte bei den Stufen mal wieder ne Null vergessen.

Oben schön vergoldete Tempelgeschichten, viele Chinesen, viele erhobene Handys, keine Aussicht – da Smog oder diesig – Plastikblumen statt richtigen Pflanzen – auch die Mönche sind bequem – und viel Touristenverkaufskram. Nach einer guten Stunde war ich wieder weg – wenn ich das mit Tempelanlagen in Burma oder Indien vergleiche, wo man stundenlang bergauf läuft und eine Stimmung erlebt – aber hier war irgendwie gar nichts da.

Zurück wieder mit dem Sammeltaxi – leider ließ der Fahrer mich am falschen Gate zur Altstadt raus (und drei Gates heißen ähnlich) – die Folge war, daß ich mindestens eine Std. herumirrte, bis ich am richtigen 7/11 mein Rad wieder abholen konnte. Das hat mich geschafft. Heiß war´s, ca. 35 Grad.

Dann suchte ich noch ein spezielles Nordhailändisches Restaurant außerhalb des Carrees im NW: TONG TEM TOH – als ich es endlich fand, stand dort (mittags!) eine Schlange vor der Tür. Ich konnte es nicht fassen. Bin ja wirklich nicht up to date was Medien angeht. Ich fragte ganz entgeistert eine junge Frau, was das denn hier sei? Sie, Chinesin, meinte, im Fratzebook (auf chinesisch) sei das sehr empfohlen. Deshalb nur schwarze Frisuren dort drin – Thais und Chinesen – und als ich das Essen später sah, war mir klar, warum. Das Essen war insgesamt nicht nach europäischem Geschmack. Fleisch kreuz und quer gehackt, alles anders, fett und manches auch mit der fermentierten Fischpaste.

Ok, zurück – bisher stand ich ja nur vor der Tür. Und ich hasse Schlangestehen. Also fragte ich die Chinesin, wie viele „Leute“ sie ist – zwei ! Ihre Freundin kam gerade vom Rauchen zurück – ob ich mit an ihrem Tisch dürfte, da alleine. Klaro. Und, zack zack, war ich drin.

Und ich habe wieder eine guten Griff getan. Zwei Lesben aus Bejing, die eine hatte in Frankfurt studiert, beide sprachen ganz gut Englisch. Schlussendlich teilten wir unser Essen, probierten alles, schwätzten 2 Stunden, lachten viel und gingen beglückt auseinander.

Abends ging ich wieder zu meiner Jordanierin Niran auf den Balkon. Sie macht eine Woche lang Yoga hier um die Ecke. Sie ist eine moderne Mohammedanerin und wir unterhielten uns noch 2 Stunden, da ich nur noch Hühnerleber und Papayasalat vom angrenzenden kleinen Nachtmarkt
holte. 7/11-Set einbegriffen. (ihr wißt schon: kleinen Weißwein, 1 Beutel Eiswürfel – übrigens hat nicht jeder 7/11 diesen kleinen Mont Clair für 4€)

Am 16.2. zog ich um in den NO des Carrees und fixte meinen Thai-Kochkurs in der Nähe. Hatte Glück – ich war der einzige Teilnehmer – 4 Std., 3 Speisen, die ich selbst auswählen konnte – 900 B. = 23€.

Am nächsten Morgen gingen wir auf den Markt und ich ergriff meine Chance und löcherte meinen Koch mit allem, was ich noch nicht kannte. Dann gings ans Schnippeln usw., danach ans Kochen. Alles wurde extra nach und nach gekocht und gegessen !!! Zuerst mein Stir fried vegetable, dann meinen Special Dip mit Gurke, dann alleine das Chiang Mai Curry – da streikte ich.

Ich sagte, warum konnte ich denn nicht das Gemüse zum Curry essen??? Er hat´s nicht kapiert, was ich meinte. Ok, ich bestellte mir wenigstens Reis, denn Hühnchen mit Sauce kann ich nicht pur essen. Und die Sauce war wirklich super. (eine halbe Std. habe ich die Paste selber gemörsert).

Kurz und gut, ich habe einiges gelernt. Thai-Essen kocht man hier einfach anders als wir das zu Hause tun.

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