Kalkudah und Passikudah

Ca. 30 km nördlich Batticalao liegen die früher schon in den 80ern bekannten Urlaubsorte Kalkudah und Passikudah, mit endlosen Stränden.

Dann kam der Bürgerkrieg, dann der Tsunami – die ganze Pracht war hinüber.

Wo früher, wie in SO-Asien überall, die Unterkünfte den Strand säumten findet man jetzt eine seltsame Wohnsituation vor. Teils aus Sicherheitsgründen teils wegen der „Pfründe“, dürfen die Streifen nahe dem „gefährlichen“ Meer nicht mehr bebaut werden. Das Ergebnis kann man sich an der schönen Bucht von Passikudah anschauen, denn diese Bucht ist von 5 großen Hotels komplett zugebaut worden. Man läuft stundenlang an Mauern mit großen Toren entlang, um an den Strand zu gelangen.

Es gibt zwei Zugänge – sozusagen vorne und hinten. Vorne offiziell, mit Parkplatz, Parkgebühr und einer Klo- und Duschgelegenheit, die sich allerdings ca. 500 m weit entfernt vom Strand befindet. Und hinten kann man über einen Sandweg auch an den Strand gelangen, wo dann die Fischerboote liegen dürfen.

Anfangs habe ich nicht verstanden, wo Kalkudah anfängt und Passikudah aufhört. Ich erspare euch die Details. Grundsätzlich ist zu sagen, dass Passikudah nur eine Strandbucht ist, während Kalkudah alles drumherum abdeckt. Aber auch Kalkudah hat keinen Dorfkern.

Auf jeden Fall liegen alle normalen Unterkünfte an der Asphaltstrasse, der Verbindung nach Valaichchenai, dem richtigen Ort mit Banken, Läden, Märkten, Bahnhof und Busbahnhof.

Ich kam gut unter, einer Empfehlung aus Uppuveli folgend und fühlte mich auch wohl hier. Hängematte aufgehängt im Garten, lecker Essen hier, öffentlicher Kühlschrank, ordentliches Zimmer mit AC (!), den ich öfters benutze, um mal 10 Minuten nicht im Saft zu stehen.

Ich hatte mich schon so aufs Schnorcheln gefreut, da mir die Leute gesagt hatten, die Bucht sei immer wie ein See und es gäbe was unter Wasser zu sehen. Darauf, daß ich immer Packen und Fahren muß, hatte ich mich schon eingestellt. Nur auf eins nicht: Null Sicht, Wellen und meist braucht man ein Boot. Schlechte Sicht und Wellen: Ursache, am 14.4. regnete und stürmte es hier ordentlich. Und anscheinend hat sich das aufgewühlte Meer noch nicht beruhigt. So probierte ich es täglich und schwamm etwas in der Spülbrühe herum. Nein – das Wasser ist schon schön, aber halt nicht durchsichtig.

Nach Ostern wurde es schlagartig leer, d.h. aber auch, dass die Schilder „Restaurant“ an der Strasse nicht ernst zu nehmen waren, denn sie gehören meist zum GH, und diese hatten keine Gäste mehr. Das nur mal zur Hauptsaison April.

Auf der Suche nach einem Restaurant mit Gästen lief ich die Asphaltstrasse 1 km vor und zurück, bis mein erfreutes Herz eine Kottu-Bude sah. Dort werden die Rotis gemacht, dann kleingehackt, mit Gewürzen und Gemüse oder Huhn vermischt und diese leckere, recht trockene Masse als leckeres Abendessen verkauft, meist aber mitgenommen. Da war was los, da liess ich mich nieder, man konnte grenzenlos gucken – denn immer alleine essen ist nun auch nicht der Renner.

Oft aß ich in meiner Unterkunft, wo auch mal Hotelleute (dank Tripadvisor) auf Vorbestellung zum Essen hin kamen. Egal, ob Crab oder Prawns, Curries aller Art – sie kochen gnadenlos gut. Ich bekam alle Spezialitäten und kriege noch einen besonderen Kraut-Ableger für Fleischcurries, den ich in Darmstadt mal einpflanze.

Die Hitzeperiode hielt weiterhin an, mindestens 35 Grad, 80 Prozent Luftfeuchtigkeit. Das macht auch mir auf Dauer zu schaffen – um diese Jahreszeit würde ich nicht mehr hierher fahren, denn es lähmt sämtlichen Unternehmungsgeist.

Ist was anderes, wenn man aus der Kälte kommt, sich nur erholen will und Liegen im Schatten und Wind hat. In der “zweiten Reihe“ wohnend, Nähe Straße ist das eine ganz andere Sache – einfach zu heiß.

Abends cruiste ich dann doch mal auf den Sandwegen von Kalkudah herum, entdeckte schöne Ecken, Badestellen mit dem Namen Elefant Rock und begegnete Pfauen.

Auf Sri Lanka herrscht übrigens die gleiche Plage wie in ganz SO-Asien: die ewig bellenden und heulenden Hundemeuten. Leider ist es nicht nur das Dauergeelle und Gehaule vor allem abends, nein, man fühlt sich von ihnen auch bedroht, wenn 4-5 aggressiv bellend auf einem zukommen.

Heute z.B. lag ich lesend auf einer Liege, Kalkudah Strand, kleiner Resort, kein Mensch da. Plötzlich tauchten zwei Hunde auf und der kleinere biss ganz spontan aus meinem Sarong, auf dem ich lag, ein großes Stück heraus. Ich sprang auf und sie bedrohten mich – oder wollten nur „spielen“???

Hundebisse, manche knappen „nur“ – überall hört man das. Und der Lärm nachts! Nicht witzig. Und ohne Ohrstöpsel geht eigentlich seit Monaten nichts.

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