Nach einer entsetzlichen Nacht – Moskitos und Hitze – zog ich am nächsten Morgen erst mal um in ein besseres Hotel. Was eine Wonne – mit AC.
Dann brauste ich los zu den Inseln um Jaffna.
Ich passierte das 1990 massiv bombardierte Fort und kam an der berühmten Bibliothek vorbei, die 1981 der Tropfen auf dem heißen Stein war für den Bürgerkrieg. Damals hatte eine singhalesische Polizeieinheit fast 100.000 Bücher abgefackelt, darunter richtig alte Manuskripte von 1877.
Ich fuhr wieder über einen Causeway bis nach Kayts. Dort war die Straße zwar hervorragend, aber sehr eintönig bis auf den einen Hindutempel zu Anfang. Dann schaute ich mir wenigstens den einheimischen Strand Chaty Beach an. Flaches, fast heißes Wasser, Seegras – nicht gut zum Schwimmen. Das Chaty Beach Resort lässt auch zu wünschen übrig. Nichts für Europäer.
In Kayts Village hörte die Straße auf, und es gab eine Fähre. Aber was für eine. Die Wartezeit überbrückte ich mit netten Gesprächen. Überall viele kommunikative, Englisch sprechende Leute.
Auf der nächsten Insel, namens Karaitivu, fuhr ich zum Casurina Beach. Wunderbare Bucht, sauber, hellblaues Wasser, relativ tief und nicht so warm wie die gefühlte Außentemperatur. Den ersten Strand, den ich im Osten und Norden empfehlen kann ! Zum Sitzen oder Liegen – nada!
Es gab leider nur Shelters, mit entsetzlich schmalen Sitzbänken und vollkommen in der Hand der schrecklichen Krähen waren, die sich sofort auf Essen und Rucksäcke stürzen. Ich denke da immer an den Film „Die Vögel“ von Hitchcock. Und immerzu jammern und rufen sie !!! Nervend.
Man kann nichts in Ruhe essen, geschweige denn, es sich auf einem Handtuch im Sand gemütlich machen.
Ich bekam mit – leider zu spät – wie einige dieser Mistviecher die Rucksäcke zweier Franzosen fledderten und mit irgendwas davon flogen. Das ist die Plage hier in Sri Lanka! Höre ich überall.
Über eine entsetzliche Lochstraße fuhr ich nach Jaffna zurück, die seltsamerweise mit Müll rechts und links gesäumt war, Hunderte von Krähen und Hunden reißen die Müllsäcke dort auf und es stinkt bestialisch. Nur wie der Müll dort hin kommt, habe ich nicht herausgekriegt – und das 2 km vom Stadtzentrum entfernt!
Abschließend muss ich sagen, auf den Inseln ist nicht viel Sehenswertes – es sei denn, man will Vögel beobachten. Es gibt viele spezielle Tempel, sie sind aber alle recht weit weg von Jaffna-City, und ich habe in Indien wahrlich genügend gesehen. Alle Inseln zu besuchen, sollte man mit einem Auto und nicht mit einem Scooter machen – das sind schon größere Entfernungen und man braucht mindestens dazu 2 Tage – und dann war man noch nicht in der nordöstlichen Ecke.
Fix und fertig aß ich abends in einem Restaurant in der Nähe, und wie immer hätte die Hälfte des Essens gereicht. Die Leute hier futtern das doppelte von mir. Aber ich packe es mittlerweile ein und esse es am nächsten Tag, wenn ich es nachts im KS lagern kann, denn ich frühstücke nie!
Am 8. April, 150 km von Jaffna entfernt, war mein nächster Übernachtungs-Stopp vor Trincomalee die Stadt Vavuniya, die damals arg vom Krieg gebeutelt wurde.
Heiß war´s wie immer und 50 km von Jaffna entfernt kam dann der letzte Causeway. Ich hielt an einem Café und wollte auf einer Bank mein verspätetes Frühstück essen. Ha ha, denn es erwarteten mich schon 100 Krähen, bereit, mir meine Nudeln zu klauen. Also durfte ich mich innen ins Café setzen, die Leute dort kennen das Problem.
In Vavuniya angekommen, fand ich eine nette ruhige AC-Unterkunft, besorgte mir Joghurt und stellte meinen Weißwein aus Jaffna kalt. Ich durfte dort im Kühlschrank Schalten und Walten. Prima, wie zu Hause.