Karibik. Weißer Sand, die Palmen wiegen sich im Wind. Kaltes Bier, freundliche entspannte Menschen! Blaues Meer, alle Schattierungen – was hab ich das vermisst!!! Da können mir alle Vulkane, Nebel-, Regen- und Trockenwälder, Savannen und Wüsten der Welt gestohlen bleiben. Für mich gibts nichts Besseres.
Ich habe mir für die Corn Islands 4 Wochen Zeit genommen, bin am 31.1. von Managua aus hierher geflogen, habe mit anderen Touristen am Pier gewartet. Das Boot mit Schwimmwesten stand bereit. Anfangs war das alles entspannt, dann erfuhren wir – erstmal gar nichts. Irgendwann hakte man doch mal nach, wann es denn losgehe und wir erfuhren, dass heute gar kein Boot losfährt.
Die Jagd auf die Zimmer in der Nähe begann. Bekam was zum Schlafen, auch schrecklich fette Empanadas mit Krautsalat zu essen, aber mit Bier liess sich das runter spülen. Angeblich sollte morgen um 10 Uhr ein Boot nach Little Corn gehen. Ich vertraute nicht drauf und um halb Acht stand ich am Pier, erfuhr, das heute und morgen „No Salida“ ist – das Militär verbot die Ausfahrten – auch für Fischer!!! In der Wartezeit habe ich mit einem Kanadier gesprochen, der schon einige Tage hier wohnt und von ihm gute Tipps für die Unterkunft auf Big Corn bekommen.
Hintergrund:
An dem Samstag, wo ich in Ometepe fast wegflog, war überall richtig starker Wind. Auch bei den Corn Islands. Dort kenterte ein Boot. Am 24. Januar.
Das Schiff war laut den nicaraguanischen Behörden auf dem Weg zu der etwa siebzig Kilometer östlich von Bluefields (Festland) im Karibischen Meer gelegenen Inselgruppe. Nach ersten Untersuchungen war das kleine Boot wegen schlechtem Wetter mit einhergehenden starken Windböen gekentert. Der Kapitän wurde festgenommen.
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Interner Hintergrund: es war eine organisierte Reise und an dem Tag sollte die Reisegruppe nach Corn übersetzen. Verschieben – würde die ganze organisierte Riese durcheinander bringen. Europäer würden vielleicht meckern. Aber Leute aus Costa Rica meckern nicht, noch dazu können sie meist nicht schwimmen. Wichtig ist: die Leute trugen alle Schwimmwesten und die Überlebenden wurden durch ein zufällig passierendes Fischerboot gerettet.
Eine Bekannte war genau zu der Zeit in Bluefields und hat alles fast life mitbekommen. (Dem armen Kapitän hat man bestimmt auch die Pistole auf die Brust gesetzt, dass er fährt.) Nach dem Schrecken und dem ganzen unorganisierten Zirkus vor Ort gabs viele Transportprobleme, auch für die anderen Touristen. Aber seltsamerweise liefen die Boote wieder aus wie vorher.
Und jetzt plötzlich, am 31.1. hat das Militär (Regierungsorder!) hat wegen dem Bootsunfall alle Fahrten erstmal untersagt. No Salida. Auch nach Little Corn. Jetzt kriegen einige Leute wegen ihrer internationalen Flüge noch ganz schön Probleme, denn nichts ging mehr – 2 Tage lang.
Ich habe dann schnell umgeplant. Bevor alle Touris in die Gänge kamen, sprang ich ins Taxi zum Diveshop auf die andere Inselseite , dort gefragt und nebenan ein tolles Zimmer bekommen, wenn auch teuer für mich alleine: 25 Dollar . Aber da bleibe ich jetzt erst mal.
(Bin danach noch rumgelaufen, denn günstigeres sollte es normalerweise geben, aber keine Chance , alles voll und nichts mehr unter 25 Dollar. Nun ja, dann ist es halt so. )
Mittlerweile stauen sich die Leute auf Big Corn. Denn die Airline fliegt 2 x pro Tag und in Managua weiß niemand was von der Problematik (das ändert sich seit heute, die Bootsleute haben eine Kundgebung abgehalten, die Strassen um den kleinen Airport gesperrt und Reifen verbrannt.)
Gestrandet in Big Corn – es gibt schlimmeres. Und, Pluspunkt: das Wetter ist besser aus die Voraussage, es ist traumhaft. Wie gut, dass ich ca. 4 Wochen Zeit eingeplant habe für diese wunderbaren zwei Inseln.
Und nun einfach mal ein paar wunderbare Inselfotos …