Viñales

Viñales ist ein kleiner geruhsamer Ort im grünen Westen, ca. 2 Stunden Fahrt von Havanna entfernt. Unsere erste Busfahrt mit dem Touristenbus Viazul. Die Klimaanlage im Bus war erstaunlich erträglich – Mütze und Handschuhe wurden nicht gebraucht. Wir wurden mit Namensschild an der Haltestelle abgeholt und landeten – nicht! – in unserem vorbestellten Casa. Liefen dann gleich dorthin und bekamen erzählt, dass es ein Problem mit unseren Namen gegeben hat und das Casa jetzt leider voll sei. (Zu diesem Thema schreibe ich noch einen extra Artikel.) Da die Dachterrasse gerade eine Riesenbaustelle war, waren wir gar nicht so böse und zogen zur Schwägerin Maria, die glücklicherweise auch was zum Draussensitzen hatte. In Viñales ist übrigens jedes zweite Haus ein Casa Particular.

Die Attraktion der Gegend sind die Mogotes, die Karstkegel, die sich bis zu 200 m aus der flachen Landschaft erheben, die Tabakplantagen und die Höhlen. Überall im Tal sieht man die palmengedeckten Trockenscheunen. Der Tabak wird nach der Regenzeit im Okt. ausgesät, im Januar geerntet. Im Sommer pflanzt man auf den Feldern Gemüse an. Dank eines Touristenbusses – Drop and Hopp – kann man die weit verzweigten Sehenswürdigkeiten auch ohne eigenes Fahrzeug besichtigen.

Die Höhle Cueva del Indio bietet Fledermäuse, bizarre Stalaktiten, einen unterirdischen Fluss und viele Touristen. Zur Zeit ist natürlich auch europäische Hochsaison auf Cuba, jeder will nochmal hierher bevor die Öffnung mit den Amis weiter voran schreitet und alles anders wird. Selten sieht man Paare, oft sind die Familien mit ihren zwei halbwüchsigen Kindern unterwegs, die das Internet schmerzlich vermissen. Bei einem so kleinen Ort wirkt sich das auch so aus, dass sich vor den wenigen Restaurants ab 18 Uhr lange Schlangen bilden – es sind einfach zu viele Touristen zur Zeit. Die Gemüseauswahl ist hier auch nicht viel besser als in Havanna. Es gibt eigentlich nur Zwiebel, Knoblauch, Jucca, Möhren und Weißkohl zur Zeit. Hühnchen und Schweinefleisch gibts an einer Tour.