Baracoa (38.000 Einwohner)

Nach 5 Stunden Fahrt durch interessante Landschaften wurden wir abgeholt und landeten in unserem komfortablen Casa dieser Kleinstadtidylle. Ich fühlte mich sogleich wohl hier, alles nett und übersichtlich – sogar einen kleinen Malecon (Uferstraße wie in Havanna) hat es hier.
Es gibt eine Fußgängerzone, zwei dreieckige Plätze, nette Straßen, viele kleine Restaurants und das alles ist ganz nah beieinander.

Ganz schön voll hier mit Touristen, 80% Deutsche übrigens. Bei der Etecsa (staatlicher Telefon- und Internetversorger) stand hier – immer vor der Tür – nur eine kleine Schlange von 10 Leuten. Ich fragte einen Deutschen, warum das in dem Laden immer so langsam gehe. Wusste er nicht genau. Ich erfuhr dann am eigenen Leibe dann wie das funktionierte. Man wird irgendwann von einem Securitytypen rein gelassen, dann darf man drinnen nochmal warten, bis man an den Schalter kann. Nun verlangt man 1 — 3 sagt man Internetkarten – pro Karte 1 Std. kostet 2 CUC, also 2 € – dann müssen die gesamten Passdaten eingegeben werden, dann die Nummern der gekauften Karten. Fertig. Nun muss man sich in der Stadt den Hotspot der Etecsa suchen – leicht zu erkennen an den Anhäufungen der in Handys und auf Pads glotzenden Leute. Nun loggt man sich mit der Kartennummer und einer abgerubbelten Nummer ein und wenn man Glück hat, gelingt das nach dem dritten Mal und man ist im Netz. Ich habe fröhlich meiner Freundin Anna eine WhatsApp geschrieben, als das Netz zusammen brach und mein ganzer Text weg war. Das war´s dann – jetzt musste erst mal ein Bierchen her.

Wir waren Stammgast in der tollen kleinen Bar bei der Etecsa, da war immer was los, viel Kontakt zu allen, das Bier war kalt und billig und man konnte mit der Karte ins Netz.

Abends blieben wir dann mal im Casa dela Trova hängen – eher touristisch muss ich sagen. Trotzdem ganz nett.

In Baracoa (östlichste Ecke Kubas) gibt es das beste Essen in Kuba, es gibt sogar Kokosnuss-Soßen! Hier blühen bereits die Mangobäume und teilweise hängen sogar schon die grünen Mangos dran. Wenn die wüssten, wie man Mangosalat macht, hätte man ein weiteres kulinarischen Highlight hier, denn Shrimps gibts massenweise, aber keine Fischsoße und keine Chillies. Ein Land ohne Chillies!!!! Und der Kreuzkümmel ist bei dem Tomatenverkäufer einzeln (übertrieben !!! hi hi) abgepackt, d.h. ein Klarsichtpäckchen mit ca. 10 Körnern drin – armes Kuba! Es gibt leider auch keinen Markt mehr – nur fliegende Händler! Und drei Tage lang gab es z.B. keinerlei große Wasserflaschen mehr zu kaufen – wir mussten auf die kleinen im Hotel zurückgreifen oder in unserer Bar was kaufen. Bier geht übrigens hier nie aus!

Wieder mal Thema Unterkünfte:

Wir haben ein schönes Zimmer. Leider hat sich seit Druck des aktuellsten Reiseführers nicht nur der Busbahnhof verändert, sondern auch unsere gebuchte Unterkunft. Wir haben eine großes Dachterrassenzimmer gebucht. Bekommen haben wir ein dunkleres großes Zimmer unter dem Etagenrestaurant, denn die Dachterrasse wird zur großen Küche für das Restaurant umgebaut. Nachdem wir dann nachts bis 23, 24 Uhr Tische- und Stühle rücken über unserem Kopf hatten, folgte noch eine laute Standpauke des Chefs gegenüber einer Bedienung. Das war dann zu viel. Keine Dachterrasse zum Abhängen und ein dunkles Zimmer – nein danke. Ich rebellierte, trotz Buchung und guckte nach was Besserem. Wir fanden was Nettes: helles Zimmer, Dachterrasse mit Befestigungsmöglichkeit für die Hängematte und Blick aufs Meer und den Tafelberg von Baracoa.

Und wieder einmal hatte ich ein Riesenproblem, dass ich meine vorab getroffene Zusage nicht einhalte. Wohl typisch deutsch, sagte eine Deutsche. So was scheint aber auf Kuba generell kein Problem zu sein, denn der Restaurantchef reagierte sehr verständnisvoll. Wir Deutschen haben da echt immer ein schlechtes Gewissen, etwas nicht einzuhalten. Wieder was gelernt.

Wir liehen uns Räder und wollten nur eine Tour von ca. 10 km machen, irgendwohin an den Strand. Aber die Räder rollten so gut, so dass wir weiter fuhren Richtung Playa Maguana. Leider rollte es ab km 6 nicht mehr gut, da Dirt Road und mehr Hügel. Da mussten wir jetzt durch – 20 km eine Strecke – 2,5 Std. in der Hitze. Zurück ging es etwas schneller. Ich muss nicht sagen, dass ich fast tot in Baracoa ankam …

Nach diesen Spirenzchen gab es einen Ruhetag auf der Dachterrasse, die Besichtigung eines Archäologischen Museums (eigentlich kein value for money, aber eine schöne Höhle) und noch einen Walk zum nächsten Strand bei Baracoa.

Glücklicherweise gibt es in Baracoa genug kleine Restaurants, wir hatten natürlich auch unseren Liebling mit Super Essen. Pro Hauptmahlzeit muss man allerdings ca. 10 € rechnen. Essen im Casa ist günstiger oder es gibt für den gleichen Preis Riesenportionen!

Am letzten Abend hörten wir im Casa de la Cultura Musikklänge und gingen rein. Da war das, was für mich Kuba ausmacht. Alte Leute tanzten mit anderen Ollen, auch ein paar Junge dabei – tolle Band und alle hatten Spaß! Ich auch. Und hier ging es mal nicht um´s Drehen wie die Weltmeister!!!

Und als wir heimkamen, beobachten wir ein paar Jungs beim Tatoo stechen.

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