Bundi

In Bundi (Rajasthan Süd) angekommen stellte ich erfreut fest, dass sich in zwei Jahren nicht viel verändert hat. Ich hatte in den 5 Stunden Zugfahrt von Ujjain außer zwei Rettichen und 2 Möhren noch nichts im Bauch und sah im Strassenshop die Spezialität Bundis, das Sathi-Lassi. Eine Kalorienbombe pur, aber so was leckeres! Bin ja keine Süße, aber das Zeug ist einfach spitze!!!! Ersetzt ein ganzes Essen, genau richtig, da ich mir ja erst mal ein Zimmer für die 10 Tage suchen wollte.

In meinem damaligen GH war erst 2 Tage später was frei, also schlüpfte ich im Govindam unter. Wenn man in einem Haveli wohnt, macht man wieder was für seine Pomuskeln, denn die Treppenstufen bewegen sich zwischen 20 und 40 cm Höhe.  Ich bekam ein super tolles helles Zimmer mit neuem Bad für 400,-.

Dann kam das Erlebnis der dritten Art: ich saß auf dem Bett, das Gesicht vom Fenster abgewandt,  als ein Affe lautlos über den Balkon hereinkam, sich unter dem Bett durchschob und sich vom Rucksack meine dreckige Hose und das Shirt griff und, als ich ihn erblickte, damit schnell über die flachen Dächer verschwand. Ich war erst mal platt. Jetzt hatte ich nur noch eine Hose. War mir eine Lehre, hätte auch mein Geldgurt sein können, der auf dem Bett lag.

Abends eine affengeile Pizza bei Tom und Jerry im Rooftoprestaurant gegessen, kaltes Bier dazu – was will man mehr?

Am nächsten Tag entdeckte ich ein neues Rooftoprestaurant mit gutem Kaffee und lief danach durch meine geliebten Altstadtgassen mit den schönen alten verkommenen Tempelchen und den blau gestrichenen Häusern und schaute mir das Stoffangebot am Basar an. Der Stoffkauf gestaltete sich nicht so einfach, wie ich dachte, da man hier komplett auf Saris und dazugehörige Materialien eingestellt ist. Aber letztendlich fand ich einen einfachen Baumwollstoff, einen Englisch sprechenden jungen Schneider und gab meine Schlabberhose in Auftrag.

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