Tempeltour Teil 1

Chidabaram 22.11.2013

Mit dem Bus ging es nach Chidabaram, ich fand einen sehr einfachen Hotelraum, ging essen und legte mich aufs Ohr, fand es hier extrem heiß – bin wahrscheinlich durch den Wind vom Meer bisher sehr verwöhnt.

1 - mein Luxuszimmer in Chindabaram - 300 Rs mit Bad!

1 – mein Luxuszimmer in Chindabaram – 300 Rs mit Bad!

In Chidambaram gibt es den großen Nataraja-Shiva-Tempel, eine riesige Anlage mit hohen Türmen, großen Höfen, einer riesigen 1000-Säulenhalle und einem ausgedehnten veralgtem stinkenden Wasserbecken. Der Tempel ist Shiva gewidmet, der dort seinen kosmischen Tanz dargeboten hat.


Auch der innere Bereich des Tempels ist für Nichthindus sichtbar, und ich werde Zeuge der Feuerzeremonie mit viel Bimbamborium, Glockenklang aus großen und kleinen Glocken, Tröten, Trommeln und dem Gesang der Priester, einer Puja also. Viele Besucher aus allen Ecken Indiens finden sich ein. (Leider hat mir irgendeiner im Gedränge meinen Geldbeutel unbemerkt aus meinem Stoffbeutel gezogen – erstaunlich, wenn ich darin wühle, finde ich nie das richtige!)

Die Priester, die wie eine Edelvariante der Sadhus aussehen, mit weißem Rock, freiem Oberkörper (leider ohne Muskeln) und dem Haarknoten seitlich oder hinten am Kopf erscheinen mir nicht so gläubig wie sie tun.  Ich traue deren Heilgkeit nicht so ganz. Haben alle dicke Bäuche, sehen aus, als würden sie gut leben von den Gaben der Armen und benehmen sich sehr weltlich. Mich stört das Gehabe, der Befehlston und der Handygebrauch zu jeder Zeit. Die Anzahl dieser Priester hat mich auch erstaunt – die „Arbeit“ könnte auch von der Hälfte gemacht werden.

Lief abends ins beste Hotel am Platze und fragte nach Bier – keins da, sie warten noch auf die Konzession. Ich landete in der einzigen Bar im Ort – war ein ziemliches Kellerloch, aber mit einem super netten Oberkellner, der  Englisch sprach und mit dem man sich unglaublich gut unterhalten konnte. He made my day! Das hat man übrigens oft in Indien – viele gute Gespräche !
Und das Thema „Bars in Indien“ werde ich nochmals ausführlich erwähnen!

Tanjore 23.11.2013

In Tanjore, heute Thanjavur genannt, der ehemalige Hauptstadt des Chola-Reiches angekommen,  liess ich mich zu einem Hotel fahren und mietete mir anschliessend ein Fahrrad. Wenn ich stehen blieb, musste ich das Rad immer schräg halten, sonst hätte ich mich „kastriert“ – aber es gab keins ohne zu hohe Männerstange. Egal, ich kam prima überall hin – und der Witz des Tages war: das Rad kostete 5 Rs. per Stunde! Ist nicht mehr umzurechnen.

Ein weiteres Unesco-Weltkulturerbe stellt die Brihadishwara Tempelfestung aus Sandstein dar, ca. 1000 Jahre alt, ist von außen nochmals mit einem dicken Mauerkranz und einem umlaufenden Graben wie eine Burg befestigt. Hier dominieren nicht nicht wie sonst bei den südindischen Tempelanlagen die Eingangstürme (gopurams = Portale) sondern der 3-stöckige 66 m hohe Zentralturm. Außerdem beinhaltet diese Tempelanlage eine der größten Nandi Statuen Indiens, 6 m lang, 3 m hoch, aus einem einzigen Felsblock gehauen.

Der nächste Besichtigungshighlight von Tanjore war der Palast einer der großen Herrscherdynastien Südindiens. Das ganze war teilweise etwas heruntergekommen, hatte aber einen sehr dekorativen Thronsaal mit unglaublichen Wandmalereien und massiven Säulen aus Teakholz.

Die Raja Serfoji Memoral Hall hätte ich sofort in eine traumhaftes Restaurant umwandeln können – so wie sie das in Südfrankreich in alten Gemäuern schon lange tun.

16 - die Raja Serfoji Memoral

16 – die Raja Serfoji Memoral

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