Madras

Am 8.11. landete ich gegen 15.30 in Chennai (=Madras) bei blauem Himmer und ca. 30 Grad.

Ganz Madras ist eine Baustelle. Überall entstehen großkotzige Bauwerke und die Bauzäune für die Metro nehmen einem die Sicht. Per prepaid Taxi war ich eine Stunde später in meinem für 3 Nächte vorgebuchten Hotel, was sich in einer kleinen Gasse nahe den vor Fahrzeugen platzenden Straßen befand. Das Zimmer mit Fenster (!) war ganz ok für 6 Euro und hatte WIFI.

Zuerst machte ich meinen üblichen Orientierungsspaziergang, um Klopapier und Wasser zu besorgen und mir die nächst gelegenen Restaurants anzusehen. Auf einem Teller eines Gastes entdeckte ich was ganz besonderes, was ich vorher noch nie gesehen hatte: mixed vegetable parotha, d.h. der Parotha wird klitzeklein geschnitten und mit viel Gemüse gemischt, dazu gabs ein Raita. Köstlich!

Da ich ziemlich groggy war, weil ich auf den Malediven um 4 Uhr aufstehen musste, wollte ich noch ein Bier trinken gehen und dann ins Bett. Bier fand ich, aber nur Starkbier. Ihhhh! Ein netter Inder, der bei DHL arbeitete, empfahl mir eine Bar in der Nähe, die Lager-Fassbier hatte, und ich bat ihn, mir den Weg zu zeigen. Das Ende vom Lied war, dass er bei mir sitzen blieb, ich nicht schreiben konnte und mich mit ihm unterhalten musste. Als ich zahlen wollte, war er nicht davon abzubringen, mich einzuladen. Aber er gab mir auch diverse Infos. Vor der Tür sagte er artig Bye Bye und ging seiner Wege.

Danach im Zimmer fielen die Moskitos über mich her und ich musste mein Netz aufbauen. Leider schafften sich zwei der Mistviecher irgendwie drunter und ich hatte ein Scheißnacht auf gut Deutsch gesagt.

Am nächsten Tag fuhr ich mit einer Motorikscha zu einem Touristoffice, bekam Antwort auf alle meine Fragen und fuhr gleich weiter zu Vodaphone, um mir eine Simcard zu kaufen.

Lief rum und nahm die tolle „S-Bahn“ von Madras um zurückzufahren zum Hotel. Das Frauenabteil war der Renner.

Ausgestiegen, festgestellt, dass ich nur 10 Minuten vom Hotel entfernt war – super. Das hätte ich vorher wissen müssen, aber ich wusste nicht wie die 4 großen Straßen hießen, die sich in der Nähe meines Hotels trafen, die Inder wussten es auch nicht, als ich sie fragte. Aber vielleicht spreche ich ja auch Chinesisch.

Beschloss, einen Parotha auf der Straße zu essen, danach ein Bier trinken zu gehen und früh schlafen. Mist, der Straßenstand von gestern, der so super Parotha hatte, bot heute nur Reis mit Zubehör an. Also direkt in die Submariner-Bar. Dort war es gut gefüllt, vor allem 2 Tische mit jungen Kerlen, die sich die Kante gaben. Ich wurde an die Bar platziert, wo der Manager mich sicherheitshalber im Blick hatte. Als ein DJ plötzlich Musik auflegte – eine Mischung von Bollywood und Rap – bereute ich, keine Earplugs dabei zu haben. Die Jungs lebten sich auf der Tanzfläche aus und mimten die Starken. Es gab natürlich keine Frau in der Bar außer mir, aber dem Manager war auch klar, dass ich nicht auf die Tanzfläche wollte.

Am 10.11.13 fuhr ich 60 km südlich nach Mamallapuram, einem Weltkulturerbe-Ort, den ich im Mai 1989 schon mal besucht hatte.

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