Hpa-an und die burmesischen Curries

Nach Mawlamyaing fuhren wir mit einem Pick up 2 Std. lang nach Hpa-an. Dieses landschaftlich wunderschön gelegene Städtchen ist erst seit ein paar Jahren für Ausländer zugänglich. Es bietet die traumhafte Flußlandschaft des Than-lwin, bizarre Bergformationen, Felspagoden und Klosteranlagen. Die Menschen sind vom Tourismus noch völlig unbeleckt, d.h. kaum Englisch, fast nur burmesisches Essen und wenig Unterkünfte.

Mittags dort angekommen bekamen wir ein tolles Zimmer für 25 US$ mit Blick auf und den Fluss. Als die große Hitze um 16 Uhr vorbei war, nahmen wir ein Miniboot und ließen uns auf die andere Flussseite fahren, um denzu besteigen, der oben einen goldenen Stupa hat. Wir haben uns ganz schön verschätzt. Der Berg war weiter entfernt als es aussah von der Bootsanlegestelle, führte durch ein Dorf und erst noch um den Berg herum, bevor es aufwärts ging. Anstatt der wie so oft vorhandenen Stufen war der Aufstieg sehr mühsam und nach einer Viertelstunde gaben wir auf, als wir sahen, dass wir mal gerade 100 Höhenmester geschafft hatten. Der Schweiß lief in Strömen und um 17.30 wartete das Boot schon wieder auf uns.


Am zweiten Tag entdeckten wir eine neue kleine Bar, die richtigen Kaffee und nicht Nescafe 3 in 1 anbot und trafen nette Holländer, die uns mit guten Infos bzgl. Umgebungerkunden versorgten. Danach mieteten wir uns Fahrräder für teuer Geld, für das Doppelte bekamen wir am folgenden Tag ein Moped. Starteten schon fast in der Mittagshitze und fuhren am Fluss entlang bis wir nach 10 km zum „James-Bond-Felsen“ Kyauk Ka Lat kamen. Sehr interessanter hoher Fels mit einer Pagode obendrauf. Der Rückweg gestaltete sich noch anstrengender, da die andere Strasse nach Hpa-an recht schlecht war und Franks Rad fast zusammenbrach.

3 - der "James-Bond-Fels"

3 – der „James-Bond-Fels“

Viel Spaß machte dann der Tag mit dem Moped, 25 km zur Saddan-Höhle. Total (rot) verstaubt dort angekommen, genehmigten wir uns eine Nudelsuppe zum Frühstück und betraten dieses Höhlenkonglomerat wie bei allen Tempeln ohne Schuhe. Als wir mittendrin waren, gabs den in Burma üblichen Stromausfall. Wir warteten eine Weile, dann tasteten wir uns mit unseren Kopflämpchen weiter vor. Nach einer halben Stunde erblickten wir im Tageslicht eine verwunschen schöne Landschaft. Wir liessen uns von einem Einbaum durch einen kleinen See und eine Höhle fahren, liefen eine Viertelstunde barfuß über die Reisfelder und erreichten wieder den Ausgangspunkt. Wir beendeten diese tollen Tour noch mit dem Höhlentempel Kawt Kataung gelangten wir auf Nebenwegen zurück nach Hpa-an und genossen im Lucky Pommes und Faßbier .

Erstaunlich: Pommes, oder? Und da kommen wir wirklich zu einem Thema, was mich sehr beschäftigt. Indische und Thai-Curries sind geschmacklich der Renner – aber burmesische Curries? Sie sind ein Greuel ! – meiner Meinung nach. Und ich weiß bis heute nicht, was da der Begriff „Curry“ zu suchen hat. In den vielen Töpfen, die in einem Restaurant aufgebahrt stehen, ist gekochtes Zeug drin: kaum Gemüse, Fleisch, und meist Undefinierbares, in dunklen Pampen oder auch wässrigen Saucen. Vor Gewürzen kaum eine Spur. Noch nicht mal scharf ist es. Man wählt also 2-3 „Curries“ aus diesen Töpfen plus „plain rice“ und bekommt eine Anzahl extra Saucen dazu gestellt. Z.B. fermentierte Soyabohnen mit Chillies oder unterschiedliche Fischpasten, welche nichts mit Fischsauce zu tun haben. Ich habe jede probiert, aber von dem meisten wußte ich nicht, was es war und es schmeckte meist „widerlich“.Unerträglich für die europäischen Geschmacksnerven!

Dann lernt man hier auch noch, dass „fried“ vegetable oder noodles nicht im Wok gebraten und „trocken“ ist, sondern gekocht und fast immer mit der allseits beliebten hellen chinesichen Pampensauce serviert werden. Ausnahme: fried rice, aber den kann man ja auch nicht 2 x am Tag essen. Und so kamen wir dann auf fried potato = Pommes, welche auch noch ausnehmend gut zum Faßbier passen. Den Ketchup kauften wir im Shop, da die Restaurants ihn nicht führen.

Die andere Seite der Medaille ist natürlich, dass es gut ist, dass es hier überall das normale Essen gibt, kein Touri-Food! Das gibts an den touristischen Orten wie Bagan und am Strand.

Vor 6 Jahren hatten wir die Curryvarianten schon mal probiert und auch für nicht gut befunden, aber ich wollte es mir nochmal geben. Und es hat mich noch weniger angemacht wie damals. Dagegen ist ja sogar die Indonesische Küche ein El Dorado!

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