Am 27. zogen wir innerhalb von Saparua um zu der Pension, ein eigentliches Strandidyll, das ich schon jahrelang kenne. Leider trennte jetzt eine 1 m hohe Mauer den Strand vom Grundstück ab, wurde von der Gemeinde gebaut – angeblich eine Tsunami-Mauer. Jetzt ist der ehemals schöne Ausblick aufs Meer eingeschränkt. Der Hauptnachteil war, dass die Pensionsleute den kleinen Strand gar nicht mehr vom angeschwemmten Müll aus Ambon befreiten, da dieser ja jetzt hinter der Mauer lag.
Das Müllproblem ist eh ein ganz großes und ich bin mittlerweile müde, mich laufend darüber aufzuregen, wie die Indonesier ihr Land und ihr Wasser versauen.
Wir fuhren gleich weiter nach Ambon, um mein Visum verlängern zu lassen. Leider geht das jetzt hier auch nicht mehr so unproblematisch wie die letzten 3 Jahre, denn man braucht einen Sponsor. In meinem Fall bat ich den Chef vom Hotel, mir zu helfen. Man hat viel Mühe mit Papierkram, mit dem Ausfüllen (da man nichts versteht) und Kopienmachen und muss mindestens 2-3 mal hin. Was ein Ärger. Und dann sollte ich es auch noch am 3.1. abholen! (Das schenkte ich mir, da ich mit Frank sowieso am 7.1. nach Ambon musste. Am 3. und 4. hatte ich dann Dünnpfiff und liess bei der Immigration anrufen. Hat mir viel Stress und Geld erspart, deswegen extra nochmal von Sparua nach Ambon zu fahren.)
Am 1.1. sind wir mit dem Moped nach Itawaka gefahren und haben bei Julians großer Familie den Kinderschnorchelkram abgegeben. Vor dem Dorf Itawaka kann man herrlich schnorcheln, aber kein Kind, das da begeistert im Wasser rumhüpft und liebend gerne sehen würde, was sich unten verbirgt, käme je an eine Schnorchelmaske. So hatte ich das Zeug im Herbst in Darmstadt gesammelt und nach Ambon geschickt.
Anlässlich meiner Visaverlängerung in Ambon habe ich es bei einer Bekannten abgeholt und nach Saparua geschleppt. Da sich niemand mit so was auskannte, war es echt eine Herausforderung, einige Masken an die kleinen Gesichter anzupassen, zu schauen, ob auch der Schnorchel sitzt plus weiterer Schnorcheleinweisungen, u.a. mit Spucken in die Maske und auswaschen.
Wir verbrachten noch einige Tage in der Strandpension beim Ort Saparua, und machten auch noch einen Ausflug nach Buoi, wo wir einige Fischerfamilein am Strand erlebten (siehe Fotos). Und dieses Jahr war es deutlich schwieriger, abends Essen zu finden. Die kleinen Warungs sagen zwar immer, sie haben auf, geht man aber dann hin, steht man vor verschlossener Tür. Oft sind wir 2 x durch den Ort gelaufen, um was zu essen zum Mitnehmen zu finden – wenn nicht, gabs halt salzige Kekse mit Tomatenmark drauf, Erdnüsse und Bier.
Tja, Saparua sieht mich erst mal nicht mehr wieder. 3 Jahre lang ist genug! Kenne ja jetzt alles wie meine Hosentasche und es verändert sich langsam, leider meist zum schlechten hin. Tja, vielleicht muss ich mir nächste Weihnachten/Neujahr einen anderen Ort suchen, an dem keine Regenzeit herrscht. Vielleicht ist es doch nicht so gut, wenn man 3 Jahre lang hintereinander gleiche Orte besucht. Ist zwar gut für die Freundschaftspflege und die Sprache, aber man wird natürlich auch kritischer als beim ersten mal.