Die Indonesier und der Alkohol

Allgemein bekannt ist es, dass die Einheimischen hier schnell besoffen sind. Das Wort dafür heißt mabuk. Lernt man schnell. Man wird hier oft gefragt, wieso ein Europäer mal locker 2,3 Flaschen Bier (1 Fl. = 0,65 l) trinken kann, ohne mabuk zu sein. Trinkt ein Indonesier 1-2 Flaschen Bier, ist er komplett zu. Da aber Bier für Lokals zu teuer ist, trinkt man den billigen Arrak (http://de.wikipedia.org/wiki/Arrak). Da kostet ein 0,35 l Fläschchen nur 1,5 € und es macht schneller Bumm.

Anfangs bemerkt man als Außenstehender das Besäufnis gar nicht, da sie zusammenstehen und ruhig das Zeug ins sich reinschütten. Kommt der Mabuk-Zustand, ändert sich das Verhalten schnell. Statt sich nun ruhig ins Bett zu legen, fängt der Indonesier an zu streiten und wird gewalttätig. Zwei Beispiele:

Aus heiterem Himmel rastete abends der besoffene Pensionsbesitzer so aus, dass man es mit der Angst zu tun bekam. Er brüllte rum, trat die Küchentür ein, ich sah ihn später schnarchend zwischen den
Geschirrscherben liegen, seine erwachsenen Kinder guckten auch, aber keiner machte was und jeder dachte: Na gut, jetzt schläft er bis morgen seinen Rausch aus. Weit gefehlt. Nach 2 Sd. ging es wieder los.
Hysterisches Herumgekreische. Geschrei, Gezeter, Nachbarn und Mopeds kamen. Was ein Lärm! Und wenn man denkt, jetzt sei was geregelt, gehts nach einer Viertelstunde wieder los. Wir waren echt fertig. Am
nächsten Tag überall betretene Gesichter, dann geht man wieder zur Tagesordnung über.

Ruhe kehrte für 2 Tage ein, dann kamen die Feiertage. In 2 Zimmern wohnten dann Einheimische. Meist 3-5 Personen im Zimmer, auch Kinder. Es ist laut, denn man unterhält sich hier immer schreiend. Dazu das
halbe Dorf am Strand, man fühlte sich wie im vollen Schwimmbad. Nichts mehr für unsereins, dieser der Lärm. Aber egal.

Und dann erwischte es uns mit hysterischem Geschrei nochmal nachts: der freundliche Nachbar, ein ruhiger Policeman, fing nach einem netten Grillabend mit Frau und Freunden an, Arrak zu trinken. Mitten in der
Nacht wachten wir auf, weil seine Frau draußen rumlief und schrie wie am Spieß. Ich dachte zuerst, sie hätte Spinnen oder Ratten im Zimmer. Ihr Mann rannte immer hinter ihr her, und wir standen vor der Tür und
verstanden gar nichts.

Die Pensionsbesitzer kamen, versuchen zu beruhigen, zu reden – sie war irgendwie hysterisch – kein Wunder, er hat sie geschlagen und blutete aus der Nase.

Irgendwann ist dann wieder Ruhe, man denkt, sie hat sich woanders hinlegen können oder man hat sie weg gebracht, da sie wohl auch im gleichen Ort wohnt. Aber sie war wohl wieder in sein Zimmer
zurückgekehrt, denn plötzlich geht derselbe Zirkus wieder von vorne los. Das ganze Spiel wiederholte sich 3 x – tolle Nacht, oder? Das Ende vom Lied, Tags drauf war, dass die Mutter ihre Tochter morgens
abholte. Er trottete mit gesenktem Kopf hinterher. Ich sagte ihnen, dass ich das ganz beschissen fand letzte Nacht, und sie guckten mich alle drei erstaunt an.

Hier wird ja nur heimlich darüber geflüstert. Und der Hit: ein Tag später war sie wieder in seinem Zimmer. Dann hörten wir, es sei gar nicht seine Frau, sondern seine Freundin.

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