Ayutthaya

Ayutthaya, vor 417 Jahren die ehemalige Hauptstadt Thailands (* Zwischen 1350 – 1767 mauserte sich dieser Stadtstaat zu einem wohlhabenden Reich, bis die Birmanen es besetzten und plünderten).

Sehr relaxt nach meinem Frühstückspapayasalat mit Sticky Rice nahm ich in BKK auf der anderen Strassenseite Bus Nr. 53, der mich zum Bahnhof (Nähe Chinatown) bringen sollte. Nach 5 Minuten stoppte er allerdings und den Fahrgästen wurde klargemacht, dass der Fahrer jetzt seine Pause macht und wir in den 53-er vorne dran einsteigen sollten. Nun ja, aber auch dieser Bus brachte uns zum Bahnhof. Dort, sehr organisiert, gab es einen Englisch sprechenden Uniform-Mann, der mich an meinen Ticketschalter verwies. 65 Baht und ne halbe Std. später saß ich im Zug. Da können sich die Airlines mal ne Scheibe abschneiden. Die Reihen waren so bequem weit bestuhlt, dass bequem noch eine zusätzliche Sitzreihe dazwischen gepasst hätte.

Nach zwei Stunden kam ich an, rollerte zum Fluss Mae Nam Pa Sak, überquerte diesen mit einer kleinen Fähre und war auf der „Insel“ Ayutthaya.


In meinem ollen Stadtplan waren nur 4 Unterkünfte eingezeichnet, also lief ich erst mal in diese Richtung und ergatterte einen sauberen gefliesten Raum mit Bad für 300 Baht (ca. 8 €). Ein neues Guesthouse, aber mit arg vielen Zimmern gepackt. Es war zwar ruhig in dieser Straße, ich befürchtete aber, dass die vielen Franzosen, die gerade hier weilten, sich  abends zusammenrotteten und lauthals tagten (hatte Recht). Die günstigen Unterkünfte locken natürlich junge Traveller an. Leider bekam ich mal wieder eine Auseinandersetzung wegen der Zimmermiete von 500 Baht mit, welche drei Französinnen sich angeblich nicht leisten können. Was ein Zirkus! Hallo? Das Zimmer kostet pro Person dann noch keine 4 € – da kann ich nur den Kopf schütteln. Aber abends Shrimps essen, Bier trinken und Zigaretten rauchen !!!

mein 350 B - Zimmer

mein 350 B – Zimmer

Thailand ist immer noch halb so teuer wie Indonesien. Die Flasche Bier, auch 0,6 l kostet im Laden 1,20 €, Essen 1 € auf der Straße. Habe gestern beim Wasserkauf zufällig Singha Water erwischt. Das schmeckte wie eingeschlafene Füße. Singha sollte besser weiter Bier verkaufen, statt auch noch Wasser. Ich trinke hier – was sonst – Leo-Bier !

kaltes Bier konnte man mitbringen

kaltes Bier konnte man mitbringen

Ich wollte ein Gefühl für die Entfernungen bekommen und noch nach Hotels am Fluss Ausschau halten und lief und lief und lief. Und Ayutthaya ist jetzt nicht gerade ein Schmuckstück als Stadt.

Irgendwann sah ich auch schon einige Tempelruinen und bog ab, um langsam wieder zurück zu kommen. Da entdeckte ich einen super Nacht-Fressmarkt, der in meinem Stadtplan auch nicht eingezeichnet war. Die Thais haben es gut: sie kochen nicht mehr selbst, sie kaufen ein. Die köstlichsten Dinge (und spottbillig) werden in Plastiktütchen gepackt und massenweise zur Familie heimgeschleppt. Oder sie treffen sich hier und essen gemeinsam, einige Stände haben auch Tische. Ich war total begeistert und konnte mich nicht satt sehen.

Kommunikation ist in Thailand auch ein Thema, ähnlich mühsam wie in Indonesien (besser gesagt in ganz SO-Asien). Kaum einer spricht Englisch. Kein Bootsmann, kein Bus – und Ojekfahrer (die gibts hier auch), keine Masseurin, keine Bedienung im Restaurant, keiner auf dem Markt. Aber das ist in BKK auch nicht anders, nur die Leute, die mit Touristen zu tun haben.

Endlich am Fluss angekommen, entdeckte ich ein nettes kleines Hotel mit Restaurant. Die Zimmer ohne Bad kosteten da allerdings schon 600 B – aber es gab eine Terrasse, wo man sitzen und über den Fluss schauen kann. Ist, wie ich inzwischen weiß, für die meisten Leute uninteressant, denn Ayutthaya mit seinen Sehenswürdigkeiten wird in 1-2, Tagen abhakt. Aber ich bin ja 4 Tage hier!

Nebendran entdeckte ich ein Thairestaurant mit Terrasse zum Fluss. Hier aß ich ein köstliches Tamarindencurry mit Shrimps und schaute zu, wie der „Vietkong“ vorbeischwimmt. (Im Krieg haben sich die Vietkong unter die im Fluss treibenden Wasserhyanzinthen gelegt, durch ein Bambusstäbchen geatmet und so den Feind infiltriert).

Auf dem Rückweg fand ich endlich das Restaurant am Fluss, von dem Sabina geschwärmt hatte, und siehe da, da gabs auch Zimmer. Und eins mit Fan für 350 B ! Das wurde meins.

Restaurant und meine Privatterrasse tagsüber

Restaurant und meine Privatterrasse tagsüber

Und hier nur mal einer der vielen Tempel, die es hier zu sehen gibt: der Wat Maha That, einer der ältesten Tempel im Khmer-Stil mit dem meistverehrtesten Buddhaabildnis Ayuttahyas.

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