Tobelo

Am 17.11.12 morgens um 10 Uhr hörte der große Regen endlich auf und
ich fuhr mit dem Speedboat von Goto, Tidore nach Sofifi auf Halmahera.
Dort angekommen, schnappte sich einer gleich meine Tasche mit den Wort
Tobelo und lief los und ich kam wegen der großen Pfützen ihm gar nicht
schnell genug nach. Dann bemerkte ich, dass es nicht der Reihe nach
ging mit den Kijangs nach Tobelo, sondern jeder Fahrer suchte sich
seine Kunden zusammen – schlechtes System. Ich holte meinen Rucksack
wieder aus dem Kofferraum des noch leeren Wagens, da kam auch schon
ein anderer Fahrer an und rannte mit meinem Einverständnis zu einem
volleren Auto. Kleines Gezeter meines Fahrers, aber los gings.
Wir fuhren ca. 3.5 Std. bis Tobelo, tolle Straße, guter Fahrer, ich
saß vorne, ganz bequem in einem neuen Auto, kein Zirkus mit AC
(natural AC, nämlich Fenster auf), dafür nervte mich dann nach 2 Std.
der indonesische Singsang der Musik.

Mittagspause auf der Fahrt

Um 14 Uhr waren wir da, und ich fand auch im Peningapan Meraksi Flower
ein super sauberes Zimmer für 170.000 – das nahm ich erstmal.
(Übrigens leichte Übung hier, das Moskitonetz anzubringen.) Danach
ging ich los, um mich zu orientieren. Wie bereits befürchtet,
bestätigte sich die Aussage, dass das Boot Elisabeth donnerstags um 12
Uhr nach Manado segelt. Blöd, sie fuhr also gestern und dann erst
wieder nächste Woche Donnerstag. (Das mit dem Segeln gefällt mir doch
zu gut! Das sagen sie immer bei den ollen Känen statt fahren!)

P1050532

Ging nach einer Orientierungsrunde abends Martabak (frittiere
gefüllter Pfannkuchen) essen, kaufte kaltes Bier beim Chinesen und
konnte das Bier zum Essen an der Straße trinken. Die Frauen vom Haus
neben dran haben mir noch einen Stuhl hingestellt und sich mit mir
unterhalten. Toll. Wenn man das mit dem muslimischen
Bier-Verbotsgebiet Tidore und Ternate vergleicht!

Ich hatte also 6 Tage rumzubringen hier. Zu dem angepriesenen Morotai
(bekannt als Japanische 2. Weltkriegsbasis und General Mac Arthur)
kann ich eh nicht fahren, weil da alleine kein Blumentopf zu gewinnen
ist. Die unberührten Strande, Schnorchelecken und Südseestrände kann
man nur mit gecharterten Booten machen, und alleine ist das nicht
bezahlbar. Und da sich ja hier die Touris stapeln …)

Samstags war ich an einem 7 km entfernten Strand Kupa Kupa und schaute
mir eine kleine Bungalowanlage an, wo ich ab MO dann wohnen werde, und
sonntags ging ich auf eine vorgelagerte Insel (Pulau Kakara)
schnorcheln.

p1050561

Abends im Warung stellte ich mir ein köstliches Mahl zusammen. Am
lustigsten war die Reaktion auf meinen Wunsch, die Nudeln und noch ein
bisschen Kappes und Bohnen dazu, nochmal in den großen Wok zu
schmeißen, um sie warm zu machen. Als er die Nudelschüssel aus dem
„Schaufenster“ holte und die Nudeln in ein Schüsselchen gab, ich immer
„weiter, mehr“ sagte, sah ich, dass die Schüssel gar nicht voll war,
sondern dass untendrin ein umgekehrter Teller lag, wo halt obendrauf
20 Nudeln lagen. Wir lachten beide! Tja, Mie Goreng ist in diesem
Warung nicht im Angebot. Hier sind die Nudeln wie Gemüse zu sehen.
Aber er erfüllte meinen Wunsch, nachdem ich die großen Kappesstücke
und die Bohnen noch kleingeschnippelt hatte. Ich lasse mir auch immer
aus den ausgestellten Schüsseln mit den unbekannten Katastrophen drin
die Saucen als Probe auf meinen Reis geben. Super sind die. Insgesamt
war es wohl wieder ne typische Leo-Aktion mit ordentlich Aufwand
meinerseits, aber ich war happy und hatte ein tolles Essen. Ich hatte
2 Teller voll und bezahlte nur 1,30 € ! Durfte sogar mein Bier
mitbringen, aber die sind ja eh hier sehr tolerant in Tobelo.

Diese Stadt hat touristische Zukunft, da bleibt man gerne mehr als 2 Tage.
Hatte dann bei den Kupa Kupa Beach Cottages zwei geruhsame, ruhige
Tage und interessante Gespräche mit dem deutschen Besitzer.
Schnorcheln ist nicht toll, hatte auch schlechte Sicht, es gibt viele
Moskitos, aber die kleine Anlage ist liebevoll mit wunderschönen
Garten, und die Hausfrau kocht fantastisch, ich bekam auch ein
Zwischending zwischen Kinilao und Ceviche (roher Fisch).

Mittwochsnachmittags fuhr ich wieder nach Tobelo rein, schaute mir
Elisabeth an, mit der ich nach Manado „segele“ und genoss nochmal die
Annehmlichkeiten des Städtchens Tobelo.

Kommentare sind geschlossen.

  • Archive