Gili Air, Klappe, die zweite

Als wir in Gli Air ankamen, gabs da doch tatsächlich auch ein „Oskar“. der uns mit unserem ganzen Gepäck zu Gita Gili fuhr. Dort bekamen wir wegen meinem Bekanntheitsgrad einen guten Preis für einen super Bungalow. Wir gingen schnorcheln und Yvonne war begeistert! Besser als G. Meno unter Wasser beim Schnorcheln.

Ankunft bei unserer Unterkunft auf Gili Air

unser Bungalow auf Gili Air


Wir wollten was kleines zu Mittag essen, im Paradiso 1, glaub ich, Richtung Hafen. Dort fielen mir fast die Augen raus, als ich die Preise sah, und ich konnte an mich halten zu sagen, das ist aber teuer. Da zauberte der Mann an der Theke noch eine zweite Karte unterm Tresen hervor. Das sei die Preiskarte für die Gäste von Gili Air, die andere Karte sei die für die Leute der Schnorcheltouren von Gili Trawangan, die bei ihnen anlegen. Na, da haben wir ja Glück gehabt. Unterschied pro Essen ca. 10.000 Rs.

Liefen rum, guckten dies und jenes an, aßen abends einen großen Fisch und genossen die laue Nacht fast ohne Moskitos! Noch einen Absacker bei uns an der Bar mit Gin Tonic und einem netten jungen gitarrespielenden Indonesier mit Gianna Nanini – Stimme.

mal was anderes als Bintang !

Inselumrundungen, Chillen, Lesen, Schnorcheln genossen wir sehr. Gönnten uns auch mal selbstgemachte Pasta Seafood vom Italiener! Herrlich, nach fast 4 Monaten Indonesien.

Yvonne auf eine einsamen Strandecke auf Gili Air

Nur nachts gabs Ärger, als eine Frau laut um Hilfe rief und wir alle zu deren Bungalow liefen. Ein Midlifecrises-Typ schlug und trat seine 30 Jahre jüngere Dreadlockfreundin, die zusammengekauert auf dem Boden lag und schrie. Der Raum war voller Doperauch. Danach war wieder Ruhe, sie wurden vom Manager verwarnt, und das Paar wurde den ganzen drauf folgenden Tag nicht mehr gesehen. Pack schlägt sich, Pack verträgt sich – hieß es doch früher. Aber alle Touristen bei uns waren fassungslos über solch ein Geschehen.

Das Wetter ist der Renner seit dem 5.2.2012 – besonders auf den Gilis, außergewöhnlich gut, laut Einheimischen, denn letztes Jahr gab es auch hier noch im März oft Regen.

Und die Gilis haben noch was außergewöhnliches: keine verlausten, ewig bellenden Hundehorden! Es gibt nur Katzen. Leider gibt es mit denen aber auch ein Problem. Denn ohne weiter drüber nachzudenken, füttern Touristen die Tiere an den Restauranttischen und auf den Verandas. Ergebnis ist, dass laufend eine Katze (in anderen Ecken Indonesiens auch Hunde) auf deinen Stuhl, Tisch springen und falls man sich mal kurz umdreht, sitzen sie an deinem Teller und essen mit. Nicht erfreulich! Kommt noch dazu, dass die verlausten Hunde z.B. ihre Flöhe besonders gerne bei mir abladen ….

Trafen eine nette Deutsche und unterhielten uns den halben Vormittag. Sie wollte einige Infos über G.Meno, wo sie nachmittags hin wollte. Wir schleppten sie mit zu einem indonesischen Restaurant, das auch hervorragende Thaigerichte kocht. Denn seit 3 Tagen insistiere ich, dass sie endlich grüne Papaya für ihren Papayasalat, der auf dem Menü steht, anschleppen. Nie gab´s das. Heute endlich war es soweit, und Yvonne wollte es mal probieren, da sie ja erstmal nicht nach Thailand kommt. Und sie war hin und weg. Und die nette Frau aus dem Hessischen, die schon ein oder zweimal in Thailand war, kannte keinen Papayasalat. Wie geht das denn???
Abends gabs wieder Ehezoff, diesmal bei dem gediegenen pensionierten Franzosenpaar neben uns. Das ging aber stilvoller ab, ohne Fäuste, und der Mann knallte dann irgendwann die Tür, verabschiedete sich mit einem zornigen „Au revoir Madame“ und suchte das Weite.

Am letzten Tag trafen wir eine Engländerin, die eine traumhafte Kurzhaarfrisuer hatte. Als ich fragte, ob ich ihren Haarschnitt für Yvonnes Friseuse fotografieren darf, meinte sie, klar, und wies auf ihren Freund – und das ist der Hobby-Friseur. Wir kamen ins Gespräch. Er bot an, mir die Haare zu schneiden, denn ich konnte mich fast nicht mehr optisch ertragen, ganz schön verwildert sah ich aus. Und Yvonne hatte die Spezialschere mitgebracht, konnte aber keine Haare schneiden. Kurz entschlossen, rannte ich vom Restaurant heim, die Schneidutensilien holen und war bereit.

von Frisur war nach fast 4 Monaten keine Rede mehr

Wir saßen am Strand, machten öfters Teamarbeit beim Schneiden – und er machte es klasse. Wir waren alle begeistert! Er ist ein weißer tätowierter gepiercter Südafrikaner um die 35, der seit Jahren in London Business macht. Er war lustig und offen und verbringt seit einiger Zeit auch den Winter reisend in warmen Gegenden. (Ich bin wirklich nicht die einzige!!!)

mein neuer Friseur

mein neuer Schnitt

Yvonne erlöste er dann auch noch von ihrer Alte-Tanten-Dauerwelle (Ergebnis von der Luftfeuchtigkeit + vermurkstem Schnitt vom Januar) und sie war glücklich.
Wir sausten los, um die Insel rum, und erlebten den letzten Gili Air Sunset, diesmal mit einem fantastisch rosarot gefärbten Himmel.

auch Yvonne wurde gestylt

Im Morgengrauen sang mein Muezzin beonders schön. „Mossalem, Mossalem“ (oder so ähnlich) – der von Gili Air ist echt speziell, macht auch schöne harmonische Variationen, er wird mir sehr fehlen. Ich liebe den Moscheengesang (wenn ich nicht direkt neben dem Mikro wohnen muß). Habe mich so dran gewöhnt. Mir gefällts, ich empfinde es nicht als Lärmbelästigung wie ein junger Holländer, der sich darüber ausliess und froh war, dass das in seinem Land verboten ist. Tja, und Bali ist hinduistisch, da gibt es das nicht.

Bald sind die Hängemattenzeiten vorbei

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