Seit dem 27.11. sitze ich mir den Arsch in den unterschiedlichsten Fortbewegungsmitteln platt und bin nun nach 4 Tagen – fix und foxy – am 1.12. nachmittags um 15 Uhr da, wo ich hin wollte. Ich habe die Togean Islands erreicht und zwar die Insel namens Batu Daka, auch bekannt unter Bomba, was aber eigentlich nur ein Dorf darauf ist.
Der 10-Stunden Trip von Palu nach Ampana war ok. Der Vorteil an diesen Minibussen einer Tour-Company ist, dass sie einem abholen und auch nach der Reise wieder da abliefern, wo man hin will. Der Nachteil ist, dass es ca. 1-2 Std. dauert, bis man die 8 Passagiere mit Unmengen von Gepäck eingesammelt und wieder ausgeladen hat.
Übernachtete in der Nähe des kleinen Hafens in Ampana und es sollte sogar am nächsten Tag ein Boot nach Batu Daka fahren. Und man sollte ja erwarten, dass die Besitzer von Marinas Cottages wissen, wann die Boote nebenan abfahren, oder? Ich stiefelte also am 1.12. da hin, ein Boot war auch da, es fuhr aber nicht nach Bomba. Unverhofft kommt oft. Ja, wo fährt es denn hin? Nach Kandala. Hallo? Wo ist das denn? Irgendeiner meinte, von dort aus könnte ich auf einem Ojek (Moped) nach Bomba kommen. Ei klasse. Nichts wie drauf auf das Boot. Egal, wo genau es auch hinfuhr. Hatte viel Spaß mit den netten einfachen Leuten „auf Deck“, wir unterhielten(!) uns richtig, ich war ganz stolz auf mein Gebabbel.
Herrlich waren auch später ihre Gesichter, als ich Vokabeln studierte, aufschrieb und lernte. Sie sprachen Bände – wie kann sich jemand nur so viel Mühe machen! Genau so staunend gucken sie, wenn sie Bonbons aufmachen und ich ihnen meine Hand entgegen strecke, das Einpackpapierchen entgegen nehme und es in meine Hosentasche stecke! Mein kleiner Beitrag zum Umweltschutz, versehen mit 2 Sätzen auf Indonesisch. Die Alten ändern sich nicht mehr, die schmeißen es das nächste mal eh wieder ins Wasser, aber wenn es sich wenigstens die Kinder merken!
Nach 2 Stunden waren wir in Kandala. Als ich den 60, 70 Grad steilen Asphaltweg sah, der von der Anlegestelle nach oben zum Dorf führte, war mir klar, dass das ein Ojek mit 2 Leuten + Gepäck nicht schafft. Ich japste zu Fuß nach oben und mein Driver fuhr meinen „Kurzurlaubs“-Rucksack (nur noch 12 kg) hoch. Danach eine tolle sichere Fahrt und in einer halben Stunde waren wir in Bomba.
Dort musste aber erst einmal ein Boot besorgt werden, da das der kleine Resort auf einer vorgelagerten Insel liegt. Ich wartete. Während dessen kam ein indonesisches Pärchen von einer Strom-Compay aus Luwuk, das auf den Togeans herumreiste und auch auf die vorgelagerte Insel wollte. Nachdem ich meinen Tee getrunken hatte und das Boot kam, waren sie verschwunden. Extra zu dem kleinen Resort gefahren.
Ich kam in dem Idyll an – kein Bungalow mehr – mir blieb fast der Mund offen. Tja, bad luck. Die beiden hatten jeder eine Hütte genommen und das Mädel war nicht zu überzeugen, mit seinem „Freund“ das Zimmer zu teilen. Also räumte man mir das Not-Zimmer am Restaurant aus. Blöd ist nur, dass ich natürlich nichts nasses irgendwo hinhängen oder ablegen konnte. Nichts auspacken, nirgendwo sitzen und lesen und meine Hängematte aufhängen, hatte ja keinen Balkon, nur das Restaurant. Also total blöd nach den 4 Tagen Reisen. Ich ging dann aber erst mal schwimmen und schnorcheln.
Morgens gegen 7 Uhr gabs ein kurzes leichtes Erdbeben. Und ich dachte, das Schwanken sei von 4 Leuten gekommen, die die Treppe aufs Restaurant laut hochgestiefelt kamen. An diesem Tag fuhren die seltsamen Indonesier wieder ab, und ich zog in einen Bungalow mit hohem Balkon und Bad unten, 150.000 mit Essen und Trinken. Endlich konnte ich für eine Woche Auspacken!
Schnorcheln: Das Revier am Hausstrand ist nicht besonders, ein bisschen was ist zu sehen und man kann schön schwimmen. Aber täglich wird man kostenlos zu diversen Schnorchelgebieten gefahren.Ein paar sind weiter weg, dann muss man das Boot bezahlen. Alles in allem ein tolles Angebot hier.
Essen und Trinken: das Essen ist hier traumhaft; Fisch und tolle vegetarische Curries mit Gemüse, das ich teilweise noch nicht kannte. Zum Frühstück Obstsalat und Kuchen – alles reichlich. Man geht hier auf wie ein Krebbel, wenn man nicht aufpasst. Kaffee, Tee, Wasser sind kostenlos. Das Essen wird in Bomba gegenüber gekocht, und zwar nicht von einer Frau, sondern von mehreren Leuten – und dann rübergefahren – interessantes Konzept.
Bier und Arak kriegen sie auch bei, nur mit dem Kühlen ist das so eine Sache. Es gibt hier keinen Kühlschrank, nur eine Kühlbox, aber sie bringen immer etwas Eis von Bomba mit rüber. Gestern habe ich ihnen gezeigt, dass das Bier schneller kühl wird, wenn es in Wasser mit Eisblöcken steht und nicht nur 3 Eisblöcke im Cooler herumfliegen (Trick vom Campen).
Am 4.12. hatten wir ein Riesengewitter, das leider längere Auswirkungen hatte. Wir hatten zweieinhalb Tage Regen und viel Wind, ich war fast am Verzweifeln. Denn ruck zuck wird alles feucht, es kühlt stark ab und man fängt an zu frieren. Nachts zog ich alles an, was ich hatte: Hut, Schal, langarmiges T-Shirt, dünne Regenjacke und 2 Sarongs als Zudecke – und fror immer noch. Ich hätte meine Fleecejacke gebraucht, die in der Tasche in Palu ist. Aber wer hätte das schon gedacht? Jetzt habe ich auf jeden Fall schon mal einen gefühlten Vorgeschmack, wie es in der Regenzeit sein kann. Man vergisst so was nämlich.
Heute, am Nikolausi, kam die Sonne wieder und ich fühlte mich wie im Himmel! Die 7 Hütten sind oft voll und dann sind mir zu viele Leute hier. Mit der Zeit hat man auch keine Lust mehr immer die gleichen Informationen von sich zu geben. Für die besseren Gespräche müssen die guten Leute länger bleiben und die Fluktation darf nicht so hoch sein.
Morgen (10.) gehts von Ampana nach Palu und dann zu Malu´s Trupp nach Donggala für ein paar Tage.
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