Raja Ampat

Nach Ankunft der Fähre in Waisai wurden wir abgeholt und fuhren mit einem kleinen Boot 1 Stunde zur Insel Mansuar und bezogen unsere Hütte.

Blick auf unsere Hütte auf Mansuar

Blick auf unsere Hütte auf Mansuar



unsere Terrasse

unsere Terrasse

Diesmal kann man wirklich von Bambushütte sprechen. Alles sehr basic: Bambuswände, Palmwedeldach, „Tür“ zum Zuziehen.

die interessante Schiebetür unserer Palmhütte

die interessante Schiebetür unserer Palmhütte

Dasselbe gilt für den offenen Essraum, sowie Dusche und Klo – aber alles sauber, aber keinen Kühlschrank und nur drei Stunden Licht abends. Die Matratzen sind ok und jeder hat ein Moskitonetz. Die Hütten sind über dem Wasser gebaut, welches glasklar ist , es gibt einen traumhaften weißen Sandstrand, und man hat einen meditativen Fernblick in allen Blautönen über Meer und Inselchen.

Raja Ampat - der Ausblick von unserer Hütte

Raja Ampat - der Ausblick von unserer Hütte

Irgendwie muss man trotzdem schlucken, wenn man bedenkt, dass man für solch einen Homestay „mit VP“ zu zweit fast 60 € zahlt. Außer uns war noch ein anderes Paar da, die vorher schon in einem anderen Homestay in einem Dorf waren. Sie meinten, unseres sei das beste und günstigste. Und die etwas besseren Resorts, die aber auch nur einfache Hütten mit Gemeinschaftsbad bieten, zocken einem mit bis zu 150-200 € VP (aber inkl. Tauchen) ab. Wenn man sich da überlegt, in welch einem Luxuscottage man im restlichen Indonesien für 35 € wohnt! Aber West Papua ist ja eigentlich nicht wirklich Indonesien …

Transporte sind so teuer, dass man es sich als Alleinreisende gar nicht leisten kann, der Benzinpreis liegt hier bei 1,10 € – im Vergleich dazu im „normalen Indonesien“ nur 50 Cent.

Raja Ampat mit seinen „hunderttausend“ Inselchen ist dank der Nationalparkgebühr (ca. 50 €) in tadellosem Zustand. Hier wird nicht industriell gefischt, Wasser, Riffe und Fischmengen sind fantastisch, es wird auf die Umwelt geachtet und man findet hier an den Dorfstränden im Gegensatz zum übrigen Indonesien fast keinerlei Müll. Einfach klasse.

Zum Tauchen:

Bei den Homestays und kleineren Landresorts gibt es oft keine ausgebildeten Divemaster. Sie haben höchstens den „Advanced“, dafür aber viel Erfahrung, was das wichtigste ist. Das Equipment ist ok. Unser Boot ist sehr einfach und hat keine Leiter zum Reinklettern. Man stämmt sich mit den Flossen über den Bootsrand und liegt dann wie ein Fisch oben auf dem Trockenen. Geht aber alles.

Beim ersten TG (29 Grad Wassertemperatur) staunten wir: nicht wegen der vielen Fische sondern wegen er vielen Quallen. 3 Sorten Quallen, wurden aber von keiner Art verbrannt, wir bieten ja auch wenig Angriffsfläche im Tauchanzug. Davon hat auch noch kein Taucher berichtet bzgl. Raja Ampat, sehr seltsam. Klar ist, dass Quallen zu unterschiedlichen Gezeiten und Jahreszeiten auftauchen. Mal gespannt, ob wir auch quallenlose Tauchgänge erleben bei den unterschiedlichen Inseln und Tauchpätzen hier. Schnorcheln macht da allerdings keinen Spaß, obwohl so viel zu sehen ist. Und Schwimmen ist fast unmöglich, da bei uns eine solch starke Strömung durchpfeift, die wie eine Gegenstromanlage ist.

Blick vom Tauchboot aus auf unseren Homestay

Blick vom Tauchboot aus auf unseren Homestay

Unser Manta-Dive am 25.12. war großartig. Fast 75 Minuten beobachteten wir 6 Mantas, die um die Putzerstationen schwebten. Große Problem machen oft die starken Strömungen. Da gibt es zwar dann massenweise Fische, aber die Strömung ist manchmal zu heftig fürs Tauchen. Oft genug schießt man dahin und kann gar nicht mehr richtig gucken, vom Anhalten ganz zu schweigen. Aber alles da: Schulen von Barrakudas, Bumpheads, Batfish, Trevallies, Surgeons und Füselieren, Haie, Rochen und ein gesundes Riff mit Korallen aller Art.

unser Manta-Tauchgang an Weihnachten

unser Manta-Tauchgang an Weihnachten

Zum Wetter:

Meist ist es wunderschön, mal regnet und windet es nachts, auch mal halbtags bedeckt, aber es ist immer ca. 30 Grad warm, und wir können uns nicht beschweren.

Diesmal war Weihnachten ganz anders. Ungewöhnlich ruhig, denn das Geknalle der diversen Böller ist in der großen Stadt Sorong zurückgeblieben. Dafür trommelten die Dorfleute, ca. 1 km weit weg, seit dem 25.12. jede Nacht. Da wir auf einer kleinen Insel sitzen, gibt es nichts außer dem weiten Blau, Tauchen, Essen, Lesen, Schlafen. Auch mal schön.

Raja Ampat - Blick auf die Insel Gam

Raja Ampat - Blick auf die Insel Gam

Resümee Raja Ampat (meine persönliche Meinung):

Das ist nur was für reiche Leute und die sollten die 300 € pro Tag auf einem Liverboot buchen. Da hat man alles was man braucht und non-limit-diving.

Wir Traveller mit unserem kleinen Budget zahlen alles einzeln und fühlen uns insgesamt etwas über den Tisch gezogen.

Z.B. kostet ein Tauchgang 50 €, ist er aber etwas weiter weg, kommt nochmal ein Aufschlag von ca. 10 € dazu – pro Boot hätte ich ja noch verstanden, aber pro Person?

Die sehr einfachen Hütten kosten ca. 30 € pro Person inkl. Essen. Das heißt meist Plätzchen zum Frühstück und die warmen Mahlzeiten bestehen aus Reis mit Wasserspinat, auch mal Karotten und dazu immer Fisch. Und bei den Transporten oder Abholungen fährt immer das halbe Dorf mit und der Westler zahlt.

Und wie gesagt, wir haben noch das beste Homestay in Raja Ampat erwischt, 5 Sterne, wie der eine Schweizer sagte, während der Nachbarhomestay eher hühnerstallmäßig ist.

Hühnerstall (laut Schweizer) vom Nachbarhomestay

Hühnerstall (laut Schweizer) vom Nachbarhomestay

Ich persönlich war froh, mal hier gewesen zu sein, finde aber den Komodo-NP (Flores) zum Tauchen und das nette Labuan Bajo mit seinen vorgelagerten Inseln, auf denen man auch wohnen kann, insgesamt gesehen gleichwertig.

Silvester werden wir im Hotel Collins bei Ambon mit Strand, Palmenhain und bestimmt vielen Ambonesen verbringen. Dort bleiben wir bis zum 3.1., und ich fahre am 2.1. nach Ambon rein, um mein Visum zu verlängern.

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