Am 6.11. checkte ich in Ambon aus und beschloss, mit dem Bemo Richtung Meer südlich von Ambon zu fahren, wo ich gedenke, 2-3 Tage abzuhängen nach dem Stress und der vielen Reiserei und mal anzukommen und dazu brauche ich Meer, Grün und Ruhe.
Elisabeth kam mit der Badetasche mit, und wir landeten im relativ neuen „Hotelresort“ Collin, den mir Michael empfohlen hatte.
Außer einem russischen Paar war niemand da und die Anlage ganz nett, entspricht natürlich nicht balinesischen Ambiente, aber wir sind ja auch auf den Molukken. Es gibt einen englisch sprechenden Verwalter aus Saparua (der mir Infos über seine Insel versprach), Palmen, ein Schnorchelrevier und ein Restaurant, das seit 6 Tagen geöffnet hat mit Kühlschrank und kaltem Bier. Was will man mehr?
Ich handelte ihn runter, weil Elisabeth meinte, sie könne sich vorstellen, da auch mal ein paar Tage zu bleiben. Und mit 2 Zimmern und 2 Leuten hat man doch immer eine gutes Verhandlungsbasis.
Wie wunderbar, sich endlich ins warme Wasser gleiten zu lassen, die Flossen an die Füße und ab gings mit Tauchbrille und Schnorchel.
Später auf einer schönen Holzliege liegend, in gebührendem Abstand zu den drohend fallenden Kokosnüssen, bei bedecktem Himmel und 28 Grad endlich mal Musik hören und auf den endlosen Horizont schauen: das, wofür ich auch hierher fuhr und was ich endlich nach 6 Tagen geschafft habe. Man muss mittlerweile lange fahren, um Meer, nicht viele Touris und ein ganz anderes Leben zu finden, wenn man nicht gerade der Krösus ist.
Heute Abend wünschte ich mir Fisch. Es gab nämlich noch keine Speisekarte . Ich bekam einen riesengroßen frischen Red Snapper, den ich alleine nur mit etwas Gemüse in Kokosnussauce vertilgte. Göttlich! Ca. 7 Euro der Riesenfisch. (Die Russen haben ihren zu zweit gegessen).
Ich verschmähte das neu gebaute Restaurant und sitze nun direkt am Meer an einer halbfertigen offenen „Barhütte“, eigentlich mehr ein Unterstand. Die hohe Bank, auf der sie immer die Bretter abhobeln, benutze ich als Tisch. Dieser ist gerade mal 2 m lang mit einer Breite von 20 cm – passt für meinen kleinen Computer, an dem ich nun Tagebuch schreibe und gegessen habe.
Tja noch was zum Wetter. Auf Bali und den östlichen Insel ist eigentlich bis Dezember Trockenzeit, doch es regnet seit September immer mal wieder, sehr seltsam, sagen alle. Auf den Molukken ist absolute Trockenzeit bis Februar, aber auch hier spielt die Natur verrückt. Nachts ist der Regen ja kein Problem, nur tagsüber ist das ziemlich blöde. Hoffentlich war der 5.11. der einzige verregnete Tag, wollen wir es hoffen – der Ausbruch des Merapi auf Java sei schuld, sagen viele. Ha, ha, einer muss ja Schuld sein.