Heute war der 1. Tag mit den Behinderten Mädchen und Jungs im Kraftraum.
Wie ich schon geschrieben habe, gibt es hier keine Abmachungen, die nicht laufend geändert werden. Heute erfuhren wir, dass es nicht günstig sei, hier Unterricht zu halten, da das Sportkomitee dumme Fragen stellen könne, was eine Ausländerin hier mache. Und jetzt hatten wir das ganze Zeug hier angeschleppt. Maya war stinkig, sie hätten das ja schon vor 2 Wochen oder spätestens gestern sagen können. Ich war relaxt. Die Tischtennisplatte wurde abgedeckt, ich machte meine Einführung und danach wollten wir mit Pappmaché beginnen.
Morgen gehen wir wieder in Mayas Räumlichkeiten, wo wir die anderen Dinge angehen können.
Die Pappmache-Geschichte war interessant. Ich habe bei Larissa eine große Schüssel gefunden, deckte sie mit Klarsichtfolie ab, rührte den Leim an (so was haben sie auch in Turkmenistan) und los gings. Mit welch spitzen Fingern sie die Papierschipsel auf die Schüssel mit Leim drückten. Versuchte ihnen lachend zu erklären, wie handschmeichelnd das sei, das mit den Händen richtig drauf zu drücken, zu formen und zu streichen.
Aber schlechte Resonanz: nur zwei Jungs machten es. Die Mädels schon gar nicht. Es gab natürlich ein Waschbecken (was diesmal sogar abfloss). Die eine Frau, die schon mit Behinderten gearbeitet hat, meinte, sie seien auch nach 2 Stunden ermüdet und unkonzentriert, Interessant war für mich das plötzliche Big-Boss-Gehabe der jungen Männer. Ich verstand natürlich nicht ihre Sprüche, gute Gelegenheit für sie, den Mäckes zu machen, denn Maya konnte nicht laufend um mich herum springen und übersetzen.
Wieder ca. 2 Std. in Bussen mit Ata verbracht, Euro wechselt nur die State Bank for Foreign Economic Affairs (sogar die einzige ATM in Turkmenistan!!!). Fühle mich immer beschissen, wenn ich einen Babysitter brauche, aber Umsteigen bei Bussen und irgend einen „Palast“ finden, ist unmöglich ohne Ortskenntnis. (Ihr müsstet mal den seltsamen Stadtplan sehen.) Die sind ja hier überhaupt nicht auf Ausländer eingestellt, die alleine unterwegs sind. Geschäftsreisende werden begleitet, 7-Tage-Touristen haben einen Führer.
Habe heute beschlossen, dass ich eine Fotoreihe mit verkorksten Füßen mache. So was habe ich ja überhaupt noch nicht gesehen. Jede 2. Frau hat diese Beulen rechts und links am Ballen, dazu noch verkrüppelte und übereinander geschobene Zehen: die Quittung von den Stöckelschuhen, die sie alle hier so lieben. Die meisten Frauen tragen „Schlappschuhe“, also ohne Riemchen hinten. Kein Wunder, dass bei der schlechten Qualität der Schuhe die Zehen krallen.
So, und damit ihr mal wieder Spott treiben könnt über „Bier“git habe ich eben ein Foto in diesem Café machen lassen.