Allgemeines über Turkmenistan
Klima zur Zeit:
Es ist zwischen 28 und 35 Grad tagsüber, aber trocken (d.h. man schwitzt hier kaum), nachts war es schon auch mal 15 Grad, aber seit 3 Tagen ist es nachts 25 Grad. Bis auf den ersten bewölkten Tag gibt es immer erfreulich blauen Himmel.
Ich habe viele falsche Klamotten mitgenommen. Zu warm, zu „konservativ“, keinen Rock.
Aber wenigstens paßt alles gut zusammen und ein paar fetzige Assessoires habe ich ja auch. Und kurze blonde Haare. Also ich falle zwar auf, aber nicht deswegen, sondern weil ich freundlich gucke, lache und scherze. Die gucken hier alle sehr ernst. Ausnahme: die Türken – sie haben schnell ein Lachen im Gesicht.
Hier leben viele Russen (und Türken) in Turkmenistan, bzw. Ashgabat. Nur die traditionellen turkmenischen (und einige türkische) Frauen tragen lange Kleider mit langen Ärmeln und Kopftuch.
Die modernen turkmenischen Frauen und die Russinnen tragen die gleichen Kleider wie wir: Hosen, auch einige Röcke, allerdings nicht Mini, Blusen und T-Shirts mit kurzen Ärmeln oder ohne Ärmel und viele hochhackige Schuhe!
Ashgabat:
Diese Stadt heißt „die Liebliche“, nur ist von Lieblichkeit nichts zu sehen. Viele Prunk- und Protzbauten für Ministerien, Museen, Theater, diverse Paläste und riesige Einkaufscenter, in denen viele kleine Läden sind. Zumindest bei denen, die am Rande der Stadt sind, sieht es so aus wie bei uns im Carree, 80% steht leer. Die halbe Stadt sieht aus wie ein zerstückeltes Versailles, die Privatblocks sind heruntergekommen und voller „Schüsseln“.
Wie in Indien hört der ordentliche Privatbereich an der eigenen Tür auf, und man betritt ein desolates, schmutziges Treppenhaus.
In der Stadt gibt es viele Grünanlagen mit sogar Blumen, die natürlich bewässert werden. Auch hier wird oft viel Prunk mit Speziallaternen und extra tollen Bäumen betrieben.
Aber nicht dass man meint, da stünden Bänke und es wären dort Cafés untergebracht fürs Volk. Nee, nee.
Durch diese seltsame künstliche Landschaft fließen unzählige breite Straßen, von denen eine wie die andere aussieht. Straßenschilder gibt es nur in Ausnahmefällen, da der letzte Big Boss alle Straßen mit Nummern versehen hatte, was nun wieder geändert wurde. Das Ende von Straßenlied ist, das keiner die Nummern kennt und Fremde nicht wissen, wo sie sind. Der Stadtplan ist ein lächerlicher unübersichtliches Teil, man kann sich nicht orientieren und daraus entnehmen, welcher Bus wohin fährt. Fragen kann man aber auch nicht – ihr wisst schon: nur Turkemnisch oder Russisch!
Die Autos rasen, es gibt viele neue, die Fußgänger müssen gucken, wie sie über die Straße kommen.
Das Gute sind die Taxen, oft auch Privatautos. Man hebt die Hand, einer hält. Liegt das Fahrziel in seiner Richtung, nimmt er dich mit, wenn er ein Privater ist. Manchmal fährt dich auch einer, der ein Taxi ist. Preis innerhalb der Stadt 2-3 Manat = ca. 1 €. Gut für mich, da ich oft nicht weiß, mit welchem Bus ich von A nach B komme. Und gut für mich, dass ich in der Nähe einer großen Moschee wohne (deren Muezzin leider immer schweigt) und ich aus dem Bus springen kann, wenn ich sie sehe.
Über das Essen habe ich schon geschrieben. Bin noch nicht weit vorgedrungen, Vegetarisches habe ich noch nirgends bekommen, außer Salaten. Und wie gesagt, ich kann ja die Karte nicht lesen und bin auch mal froh, wenn ich ohne Dolmetscher irgendwo sitzen kann.
Bier und härteres gibt es überall, auch im Supermarkt, auch gekühlt. Wie gesagt, hier ist außer 2 Moscheen fast nichts richtig moslemisch.