Raja Ampat 2018.1

Der Flug von Ambon am 2.12. nach Sorong, Raja Ampat verzögerte sich um 5 Stunden, da das Flugzeug in Sorong ausgetauscht werden mußte, um die Passagiere in Ambon abzuholen. Ich kam also erst in der Dunkelheit an, fuhr mit dem Taxi zu meiner Pension und mußte feststellen, dass sie am falschen Standort im Plan eingetragen war.

Die Lage war ein Wohngebiet ohne Bemos, Mopedtaxis, Warungs (=einfache
Restaurants) von großem Supermarkt ganz zu schweigen. Damit waren meine ganzen Einkaufspläne für die ferne Inselwelt im Eimer.

Bier konnte ich zwar ergattern, aber eine kleine Styroporbox kaufen entfiel. Wäre wichtig gewesen, denn auf vielen Inseln Raja Ampats gibt es nämlich oft nur 3 Std. am Abend Strom mit dem Generator.

Am 3. Dez. traf ich Frank wie verabredet morgens am Ticketoffice der Fähre.
Die 2stündige Fahrt bis Waisai verging wie im Flug – wir hatten uns ja einiges zu erzählen. Glück hatten wir, dass wir nicht unten tiefgekühlt sitzen mußten, sondern geschützt vorm Fahrtwind, aber offen, bei den Raucher weilen durften.

Das Aussteigen aus indonesischen Fähren gestaltete sich wie immer problematisch, da die Piers alle unterschiedlich hoch und abhängig von den Gezeiten sind und man nie da einsteigt, wo man auch aussteigt. Man klettert durch die engen Gänge der Sitzreihen mit dem Gepäck – Treppen hinauf oder hinunter – und wurschtelt sich irgendwie raus aufs Pier. Gepäck heraus reichen ist die höchste Herausforderung, denn niemand hilft, vor allem kein Bootspersonal. Was ein Akt mit Tauchgepäck und 2 Rucksacktaschen!

Und wie sagt meine Schweizer Freundin immer:

Und jetzt kennt man sich schon aus und denkt, man weiß alles – dann kommt einem Indonesien dazwischen.

So auch jetzt – wir irrten eine halbe Std. durch die Hafenanlage bis wir endlich das Tourismusbüro fanden, welches jedes Jahr irgendwo anders ist – seit Jahren wird da umgebaut. Und natürlich ist nirgendwo ein Schild zu sehen, wo wir unsere Million pro Person Nationalpark-Gebühr zahlen dürfen.
Glücklicherweise wwar unser Abholer noch da, der uns dann nach Gam brachte, in einem Homestay, den ich schon kannte von 2017.

Angekommen, wollte uns der Chef, der irgendwie anders aussah als letztes Jahr, nicht in der vorbestellten Beachhütte sondern in einer anderen unterbringen. Wie meist, mußte ich mich wieder lautstark durchsetzen, dann zog er Matratze mit Zubehör aus einer Landhütte um und wir konnten uns einrichten. Wir waren dann abends insgesamt fünf Gäste.

Dieser Chef hatte die Dollarzeichen in den Augen, er baut neue Hütten, kann aber die Versorgung (drei Mahlzeiten am Tag) nicht aufrecht erhalten, wenn die Hütten auch mal voll sind.

Vorausdenken ist ein Fremdwort. Und wenn dann „plötzlich“ – trotz Vorausbuchung – eine 10köpfige Kayakgruppe für einen Tag einfällt, wird das wenige Essen auch mal durch 15 geteilt. Es gab dann 3 Mahlzeiten lang Fischreste, Reis und Wasserspinat.

Also muß man wieder meckern. Nach Abreise dieser Gruppe schickte ich ihn zum Einkaufen: Nudeln, Eier, Gemüse, Obst, Der Fährort Waisai ist nur eine Dreiviertelsstunde weit weg. Und abends gabs dann endlich wieder genug zu essen.

Bisher klappte unsere kalte-Bier-Orga ganz gut. Anfangs hatten wir Blockeis aus Waisai mitgebracht, dann lief wegen der Kayakleute der Generator schon ab mittags und das Bier im KS wurde kalt in der Zeit, aber dann war´s vorbei.

Chef soff nachmittags Schnaps von neu verdienten Geld und wollte den Strom zuerst nicht einschalten. Eine gute Std. später bemerkte ich, dass der Stecker vom KS nicht in der Dose steckte. Das war´s dann.

Zusätzlich stand er neue KS noch auf seinem Styroporboden, hatte also Stauhitze und wurde dann eh kaum noch kalt. Der brauht doch Luft von unten, aber so was wissen diese Leute nicht.

Er fuhr tags drauf 2 Leute zur Fähre nach Waisai und ich liess mir wieder die Eisstücke mitbringen, dann kühlten wir unser Bier selbst.

Ist eigentlich eher witzig als ärgerlich, aber manchmal nervts arg. Noch dazu stimmt diesmal das Preis-Leistungsverhältnis nicht. Er hatte aufgeschlagen.
Zu wenig und zu schlechtes Essen und das Schwarze unterm Fingernagel gab als Service. Nicht einmal gabs einen größeren Fisch! Nur Krotzelfisch! Dabei sind wir hier im Fischparadies!!!

Und daß die Matratzen auf dem Boden liegen, ok, aber müssen sie so durchgelegen sein, dass man mit dem Arsch auf dem Boden liegt?

Anbei ein paar Fotos von dieser schönen Ecke, eigentlich paradiesisch.
Aber man weiß ja: Paradise is nowhere – there is always a snake!

Tja, alles altbekannt: Indonesien Ost ist nur was für hartgesottene Traveller.
Und ich glaube, langsam werden wir zu alt dafür. Eigentlich sind wir Flash-Traveller mittlerweile. Wir würden gerne etwas mehr Geld für etwas ausgeben wie funktionierender KS mit Bierabgebot oder einer besseren Matratze.

Versteht ihr jetzt, wenn ich von Ost Indonesien nach Thailand komme, dass ich denke, ich bin im Paradies?

Sonst geht’s uns gut.
Aber Frank und ich haben nun beschlossen, so was wie hier nicht mehr zu machen. Dafür sind wir mittlerweile zu alt. Dagegen ist Hatta, Banda Islands fast Luxus.

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