Die Schlange im Paradies

Endlich ist mal den ganzen Tag Sonne pur – oft haben wir Wolken, was gut gegen Sonnenbrand ist, manchmal einen halben Tag Regen. Aber ich klage nicht. Vor allem heute nicht, denn die Schlange ist weg. Die Schlange von unserem Paradies.

Da nichts perfekt ist, gab es auch hier Grund zum Klagen. Diesmal in Form von einem männlichen 22-jährigen Zwillingspaar aus Dänemark, welches hier mit uns seit 2 Tagen wohnte. Zuerst glaubt man es ja nicht, dass es so was gibt, dann überzeugten aber deren Taten. Sie waren derart unverschämt, gingen einfach in die kleine Küche der Pension, bedienten sich mit Wasser, Geschirr, gingen an den Kühlschrank. Die Bediensteten waren so perplex, dass sie alles geschehen ließen, aber mit ihrer Miene sagten, dass es ihnen nicht passt. Sie sagten, sie können sich kein gekauftes Essen leisten, kamen mit Mehl aus dem Markt an und begannen Pfannkuchen zu backen, machten vor dem Strand Feuer, schnitzten sich Stöcke und grillten kleine Fische, die sie einem Fischer abgeschwätzt haben.

Die Leute fragten uns, ob wir ihnen helfen könnten zu sagen, dass das alles eigentlich nicht gehe. Wir taten es und wurden langsam auch zu Opfern dieser asozialen Kerle. Es wurde immer unerträglicher hier, die traumhafte Atmosphäre war total vergiftet, sie scherten sich einen Dreck um die Einheimischen und überrollten sie immer wieder mit Forderungen. Die indonesische Mentalität ist auch nicht gerade eine Widerspruchsmentalität. „Nein, geht nicht“ kommt eigentlich sehr selten in ihrem Wortschatz vor.

Der andere Bewohner unseres kleinen Paradieses war ein supernetter Kolumbianer. Als die Dänen gerade mal weg waren, zeigte er uns seine Voodo-Puppe und sagte, er werde sie jetzt einsetzen, damit die Kerle endlich abreisten. Wie wir wussten, wollten sie auch ca. eine Woche bleiben. Der Tropfen, der dann das Fass zum Überlaufen brachte, war, dass sie an der schmalen Mauer rummachten und 2 Reihen der obersten Steine runterbrachen. Worauf sie meinten, oh sorry, we built it up again. Ha ha, wie sollte denn das gehen?

Die Leute hier liefen schimpfend durcheinander und hatten die Schnauze voll. Die Kerle sagten auch nicht, dass sie den Schaden bezahlen, einfach gar nichts. Uns platze jetzt auch die Hutschnur und am Schluss gab es einen heftigen Schlagabtausch über ihr Benehmen hier und den respektlosen Umgang mit der Familie, zuerst mit mir, dann mit der Schweizerin. Und sie grinsten uns an und schmissen uns arrogante Sätze um die Ohren.

Dann meinte der Sohn vom Besitzer, jetzt ist es genug und sagte ihnen, dass sie morgen abhauen sollen. (Um ihm das ganze noch zu erleichtern sagten ihm auch, dass wir ausziehen, wenn diese assholes nicht gingen, denn sie seien mittlerweile unerträglich). Gestern Abend kam dann auch schon ein Pärchen, dass den Raum erneut mietete. Heute morgen verließen sie unsere kleine Pension am Meer, und alle Leute hier lachten sich glücklich an.

Interessant, wie 2 Jungs so die Atmosphäre vergiften können. So etwas haben wir alle noch nicht erlebt. Normalerweise sind die Dänen, die ich bisher traf, sehr freundlich und respektvoll gegenüber allen Leuten.

Gestern gingen wir mit der Mama von hier auf den Markt in Kota Saparua, kauften Gemüse und einen großen Fisch, den sie uns abends zubereitete. Lecker Essen! Das Dorf ist eh klasse, überall hängt ein traumhafter Geruch von Nelken in der Luft Dieses Gewürz liegt in verschiedenen Stadien auf Matten überall zum Trocknen aus.

Mir gefällt es hier supergut, genau die richtige Mischung an Dorf, netten Travellern (vergessen wir mal jetzt diese schrecklichen Dänen) und einem weißen Strand mit sogar Schatten vor der Türe, dessen klares Wasser und der herrlichen Farbe den besten und größten Swimmingpool abgibt.

Kommentare sind geschlossen.

  • Archive