Banda Islands

Frank kam am 23.11. nachmittags in Ambon an, wir wohnten im Homestay am Airport.

Am nächsten Tag rollerten wir um 5.30 Uhr zum Flughafen rüber, checkten ein (12 und 14 kg statt jeweils 10 waren ok, ohne Zuzahlung) und flogen bei schönem Wetter zu den Banda Inseln. Sie bestehen aus 10 Inselchen und sind bekannt wegen der völlig intakten Schnorchel- und Tauchreviere. Auf der Insel Pulau Neira mit der Hauptstadt Bandaneiera landeten wir.

Der 18-Sitzer mit Propeller war nur halb voll, ein Jammer, weil viele Touristen im Stadtoffice auf einen freien Platz gewartet habe und es hieß, es sei alles voll. Tja, indonesisches Transportwesen!!

Die Vergangenheit der Banda Inseln ist nicht gerade gewaltlos. Nach den Portugiesen kamen 1599 die Holländer, die keine Waren mehr im Tausch mit den Gewürzen anboten. Es ist eine längere Geschichte, die ich hier nicht erzählen will. Wichtig ist aber, dass die Holländer einen Genozid an den Leuten von Banda begingen, es entkamen ein paar per Boot auf die Key Islands. Danach siedelten die Holländer ihnen freundlich gesinnte Leute an, sowie viele Sklaven, danach wurde Banda um 1930 das Exil von anti-dutch Dissidenten, unter ihnen Hatta, der spätere Indonesische Vizepräsident. Eine Generation von Holländer- und Christen-Gegnern wuchs heran. Das ganze eskalierte um 1999, alle Kirchen wurden verbrannt, alle Holländerfreunde getötet oder verjagt. Nun gibt es keine Christen mehr hier und unter den Moslems herrscht eitel Sonnenschein auf diesen schwer zu erreichenden Inseln.

Auf Bandaneira erwartete uns Mr. Bachri vom Delfica 2, und wir bekamen den schönsten Raum (Nr.3) im Obergeschoss mit eigener Terrasse und direkt am Meer (200.000 mit AC = 16 €). Daneben war der Steg für die Public Boats zu den umliegenden Inseln. Herrlich, dem Treiben zu zuschauen, da nimmt man das Knattern der 2 Taktdieselmotoren etwas lieber hin.

Machten uns mit dem Dorf bekannt. Wir waren mittendrin, die kleinen Gassen erinnerten mich an die Suq in Marokko (nur Mopeds passen da durch), überall Gewürze, Gemüse und allerlei Waren. Auf dem täglichen kleinen Fischmarkt neben uns wurden sogar fangfrische Tunafilets dargeboten. Ich mache auf jeden Fall noch Kinilao. Kokosnuss kriege ich geraspelt, da mache ich mit Wasser Milch draus, Lemon, Tomaten, Knoblauch und Zwiebeln gibt es.

Fanden die anderen Guesthouses, das Vita gefiel uns auch ausnehmend gut, kostet die Hälfte und hat einen netten Innenhof zum Wasser hin, rechts neben dem public Steg. Das Mutiara ist eine altes stilvolles Kolonialhaus, wo man sich zum Essen anmeldet und kulinarisch und optisch ins Schwärmen gerät. Eine Art Kochkurs gibt es da auch. Man kommt ca. 16 Uhr, verschwindet mit den Ladies in der Küche und bekommt mit, abends gekocht wird. Abendessen gibt es danach für alle. Mal sehen, machen wir bestimmt auch noch, denn es gab ein ganz exzellentes Essen mit für mich noch neuen Zutaten. Z.B. Kenarinuss-Sauce zu Auberginen, einen besonderen Sprossensalat von hier, ein wunderbares Bambussprossengemüse mit mildem Coconutcurry – wer also denekt, die indonesiche Küche bestünde nur aus Nasi- bzw. Mie Goreng, der irrt gewaltig. Noch dazu kommen die Unterschiede der Kochkunst aus Sulawesi, den Molukken, Java, Bali usw. Und die Molukken bieten nicht nur unter Wasser was von Feinsten.

Das Schnorcheln hier ist ein Traum: glasklares Wasser mit intakten Riffen, viel Fisch und einer Wassertemperatur von ca. 28 Grad.

Wir haben uns erst mal hier auf Bandaneira akklimatisiert und bleiben eine Weile auf dieser Insel. Ich habe viele alte Bekannte von den letzten Wochen wieder getroffen, es wurde viel erzählt, viel gelacht und sich übers Reisen ausgetauscht. Herrlich, was man alles erfährt, so viel Neues, Spannendes, das gibt es halt nicht im Alltag, nur auf Reisen! Es erinnert mich an alte Studentenzeiten, wo man bis Nächtens zusammensaß, über Gott und die Welt diskutiert und sich ausgetauscht hat.

Wir werden jetzt hier bleiben, bis das schreckliche dänische Horrorzwillingspaar wieder von der Insel Ai wiederkommt, einer anderen Insel hier von Banda, die auch Homestays hat. Die Kerle haben es natürlich auch bis hierher geschafft (komisch, da sie doch jedem erzählen, dass sie kein Geld haben) und die Reaktionen auf diese Kerle sind ähnlich unseren Erfahrungen (ich habe darüber berichtet).

Wenn Ai wieder dänenfrei ist, fahren Frank + ich für ein paar Tage dorthin. Abflug für Frank ist der 11., für mich der 18. Dezember. Ich werde danach in Ambon meine Visaverängerung beantragen, bin in der Wartezeit dann mal kurz noch 4 Tage auf dem geliebten, schnell zu erreichenden Saparua und hole meinen Paß am 23.12. wieder ab.

Am 24. fliege ich über Makassar nach Palu und schlage mich mit öffentlichen Verkehrsmitteln nach Donggala durch. Bin dann 2 Tage im einfachen Resort von Kasman, und hole Eva am 26.12. abends in Palu am Flughafen ab, um mit ihr dann ne gute Woche im Prince Johns Resort in Donggala abzuhängen und Silvester zu feiern. Sie möchte danach noch ins legendäre Tana Thoraja, und wir werden uns dann von Palu aus 2 Tage lang dort hinunterquälen. Aber, der Einsatz lohnt sich ja: die beeindruckenden Beerdigungszeremonien und die traumhafte Hügellandschaft mit den Reisfeldern!

Eva wird dann am 12.1.2011 wieder von Makassar aus über KL nach Frankfurt zurückkehren und ich muß die schreckliche Tour wieder zurückmachen, um auf die Togeans zu kommen. Wenn das alles klappt – und das steht ja in Indonesien immer in den Sternen – werde ich über Gorontalo nach Manado reisen. Dann ist Schluss mit Indonesien und ich muss raus.

Für das Weitere gilt erstmal die Idee: von Manado über Surabaya nach BKK fliegen und nach Südosten über Trat runter zu den kambodschanischen Inseln.

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