Lange nichts gehört, aber es gibt auf Bunaken bis auf die großen Ressorts kein Internet.
Wie ihr auf dem Foto seht, hatte ich viel Spaß auf der public ferry, als ich meine Musik mit meiner neuen Freundin teilte.
Da wir so ne gute Stimmung auf dem Boot hatten, half mir dann auch ein netter junger Mann, eine meiner Taschen quer über die Insel zu rollern und brachte mich zu dem super netten kleinen Ressort Daniels Homestay. Tolle Hütten, ein Garten voller Blütenpflanzen, ein gepflegter Strand ohne Müll von Manado und einer kleinen Tauchstation. Hütte mit 3 Mahlzeiten kostet pro Tag 10 €. Die ersten 4 TG 25 €, danach 20 € – kann man nicht meckern.
Mit meinen Globoli Belladonna konnte ich glücklicherweise meine (durch die scheiß Klimaanlagen auf dem Flughafen in Makassar und im Flieger nach Manado verursachte) aufkommende Erkältung in den Griff kriegen und auf gings zum ersten TG.
Ich war sehr positiv überrascht von der Unterwasserwelt. Traumhafte Wände mit Weich- und Hartkorallen aller Art, recht viel Fisch (nichts großes natürlich) und eine Wassertemperatur von 29 Grad, d.h. ich fror mal endlich nicht nach 75 Minuten !!!
Und immer, wenn ich wieder im Blau vor einer farbenprächtigen Wand schwebe, mir die Muster anschaue, die man phantasievoller nicht kreieren könnte, fast bewegungslos, unten nur mit der Atmung tarierend, fühle ich mich wie im Rausch. Das ich das erleben darf, dass meine Augen und Ohren gesund sind, und dass es seit 50 Jahren möglich ist, unter Wasser zu sein, das ist meine Meditation.
Das Riff liegt 50 m vom Strand entfernt und ist auch phantastisch zum Schnorcheln – habe ich selten gesehen, so etwas. Und trotzdem ist es für mich nicht so wie viele Leute sagen, dass ihnen schnorcheln reicht zum Schauen. Auf gleicher Ebene mit Fischen und Korallen zu sein, ist für mich einfach der Traum!
Die Tauchplätze sind alle nah, d.h. man macht einen TG und kehrt wieder heim. Kann sich dann überlegen, ob man nachmittags nochmal geht. Habe ich meist gemacht, war auch oft alleine mit dem Diveguide (nur Advanced übrigens, aber erfahren).
Daniels Homestay war auch eine gute Infobörse, da hier meist zwischen 4 und 8 Leuten waren. Nicht viel, aber im Vergleich zu anderen Ressorts, war hier was los. Es war sonst alles leer. Erstaunlich, oder? Anfang Dezember!
Habe mir Bunaken eh anders, überfüllt und voller Ressorts vorgestellt. Ist aber eine nette kleine Insel mit einem moslemischen und einem christlichen Dorf. Das allerkurioseste ist die Notre Dame (Kirche) inmitten der kleinen Fischerhütten.
Thema Moskitos: So wie man angeblich den Geburtsschmerz vergisst, vergesse ich jedes mal, wenn ich in diese Länder fahre, dass ich laufend gestochen werde und es wie die Hölle juckt. Man ist also immer am Schmieren oder Sprühen, ist wirklich nervig. Zu hoffen bleibt dann immer nur, dass es wenigstens keine Malaria oder Denguefieber gibt.
Das mit der Dschungelwanderung habe ich ja fest im Hirn abgespeichert, dass ich mir das nicht antue, obwohl ich immer wieder mit dem Gedanken spiele. Weil es dort heiß und feucht ist, mir der Schweiß fast die Brille von den Ohren spült, dass es noch mehr Moskitos gibt, evtl. Blutegel, man mit seinen Schuhen durch Wasser waten muss usw.
In Bunaken traf ich ein dt. Ehepaar, das am gleichen Tag wie ich nach Pulisan zum Dschungelressort wollte und wir konnten es per SMS mit dem Ressort klären, dass wir zusammen in Manado abgeholt wurden. Bin jetzt also im Norden von Sulawesi, Frank ist inzwischen angekommen und hat mir einige Mitbringsel von euch mitgebracht, vielen lieben Dank, auch für die vielen Grüße!
Hier ist das Tauchen weniger gut als auf Bunaken, aber auch dieser kleine Ressort mit den 8 Hütten ist klasse.
Gestern war ich in der Küche und habe den Köchinnen gezeigt, wie man rohen Mangosalat (Laosart) macht. Dass erste Problem war, den einen Jungen mit seinem spitzen Bambusstab dazu zu bringen, mir eine grüne Mango, und keine reife, vom Baum zu holen. Als das geschafft war, habe ich in einem Mörser (sind hier flache Schalen mit einer anderen Stösselform) Knoblauch, Chilli, Zwiebel, Tomate, Lemon, Palmzucker mit Fischsauce zermatscht. Dazu noch Peanuts.
Nachdem ich die Probe-Mango geschält hatte, rieb ich sie auf einer uralten Reibe, was mir die eine Köchin dann abnahm (Hier könnte ich so nicht kochen: immer im Halbdunkel, im heißen Raum, mit seltsamen Gerätschaften). Dann habe ich alles gemischt und ließ die Köchinnen probieren. Alle verzogen den Mund und riefen Sauer! Klar, weil die Indonesier alles scharf und süß lieben. Ich machte noch etwas Palmzucker und zerriebene Peanuts drunter, dann war es klasse.
Gisela aus Berlin hatte so was noch nie gegessen, und fand es prima. Als ich abends noch die anderen probieren lassen wollte, war es alle. Sie hatten es nur unter uns zwei aufgeteilt, obwohl ich darum gebeten hatte, einen Rest für abends aufzuheben. Man hatte mal wieder ja gesagt, es aber nicht verstanden. Und als ich dann abends die Kostprobe für Katrin, die Besitzerin, haben wollte, schaute sie mich verständnislos an und sagte tidak ada – heißt: es gibt nicht. Kenne ich doch irgend woher, aber man kann doch nicht alles kontrollieren, das hieße ja auch, dass ich den Leuten nicht glaube. Ach ja, war also weg, mein schöner Salat.
Aber die 2-4 Damen zaubern auf ihre Art tolles Essen zusammen für uns, z.B. Wasserspinat und mein geliebtes Jackfruitcurry.
Wir haben 4 TG gemacht und werden am 18.12.09 nach Manado fahren, dort übernachten und früh am 19. den Flug nach Luwuk nehmen, um dann am Sonntag irgendwann auf den Togean Islands anzukommen. Mal sehen, wie voll es dort seitens Touristen ist. Wird nicht so schlimm sein, denke ich, so viele Europäer werden es bis Weihnachten zu dem schwer erreichbaren Inseln nicht schaffen. Wir wissen nur eins, dass die Togeans mittlerweile leer gefischt sind (Dynamit und Gift), so dass es unter Wasser nur schöne Korallen und Kleinzeug aller Art gibt.
Werden uns wohl eine Weile nicht melden können, denn da gibt es auch kein Internet.
Also friedliche Weihnachten und einen guten Rutsch.