The paradise is nowhere – there is always a snake

Ich möchte mich mal über Sauberkeit und unterschiedliche Vorstellungen auslassen – da diese Punkte laufend bemängelt werden und man wissen muß, worauf man sich hier einläßt, wenn man ins Paradies fährt.

Besonders paradiesisch kommt uns eine fast unberührte Inselwelt vor, die Klischees kennen wir alle – die Fotos von Raja Ampat sprechen für sich.

Ich nenne es immer das Ende der Welt, angebunden durch Flüge: Ausgangspunkt Sorong, was eigentlich schon zu Papua (und Papua Guinea) gehört.

Diese Leute auf den vielen Inseln lebten immer schon von der Hand in den Mund. Vorratshaltung wie in Europa war hier nie nötig. Mit Wärme, Sonne und genug Regen, einem reichen Meer, etwas Gemüseanbau, lebte man stromlos nach dem Rythmus von 6 am bis 6 pm – etwas Generator für ein paar Abendstunden. 

Die Vermarktung als Nationalpark erster Gattung, der Fortschritt durch Handys und Kommunikation erleichtert das seit Jahren, und es wird für uns bequemer dorthin zu reisen, zu buchen und zu wohnen.

Wir haben damals noch eine Einfachheit der Hütten erlebt, die damals ein Schweizer süffisant als “Chickenstall” bezeichnet hat.

Mittlerweile hat fast jede Familie einen Homestay aus dem Boden gestampft, da das beim Nachbarn ja auch geklappt hat und man damit ganz gut Geld verdienen kann. 

Die Organisation Stay Raja Ampat (stayrajaampat.com) hat Vorgaben erstellt, die die Homestays erfüllen müssen, um an ausländische Touristen vermittelt zu werden. Wie z. B. Matratzen, Moskitonetz, Handtücher und Klopapier, sowie 3 Mahlzeiten pro Tag und Wasser, Kaffee und Tee frei.

Mittlerweile kann man auch über sie buchen.

is vor Corona lagen die 120er Matratzen auf dem Boden, überdeckt von einem Moskitonetz mit Ring oben. Ganz schlecht, wenn man auf 1,20 zu zweit liegt denn man berührt den Armen oft das Netz und wird von außen gestochen. Nach Covid fing man an, hohe Betten zu bauen, 140er Matratzen zu zweit, sowie ein rechteckiges Moskitonetz über einem Rahmen zu spannen. Super Variante.

Wer sich auskennt, hat ein Sortiment Schraubhaken, Seile u.ä. mit, damit man seine Klamotten aufhängen kann. 

Mittlerweile gibt es bei den Homestays Ablagen, evtl. Steckdosen und noch eventueller sogar Strom die halbe Nacht. 

Vorher lief der Generator von 18-22 Uhr – wenn man Glück hatte, nicht direkt in Hüttennähe.

Hier zur Info die ca. Preise für Homestays in dieser Saison 2024/25 ca. 30 Euro pro Nase VP.

Ich muß nochmal erwähnen, daß das nicht der Standard in den edleren Resorts ist, die fast euopäischen Standard anbieten, wo man pro Woche ca. 3000 € pp. Inkl. VP aber ohne Tauchen bezahlt. 

Und jetzt zu meiner Überschrift und dem Thema Sauberkeit im Homestay.

Wer in einem Homestay wohnt, muß mit allem rechnen:

  • dass die Hütten trotz Voranmeldung nicht vorbereitet sind.
  • dass die “Türen” nicht abschliessbar sind 
  • dass maximal der Boden gefegt ist,
  • dass die Bettwäsche manchmal nur gelüftet statt gewaschen wird
  • dass man trotz Schwitzen nur auf einem dünnen Betttuch direkt auf der Matraze liegt, 
  • dass die Matratze so dünn ist, daß man beim Sitzen mit dem Bobbes auf dem Boden sitzt 
  • dass es fast nie eine dünne Bettdecke gibt in Indonesien typisch) !!!
  • dass sich schon bei 3 Tagen das Essen wiederholt (obwohl man laufend nach Waisai zum Markt und an die grosse Fähre fährt, um Customers abzuholen oder hinzubringen.)
  • dass das Dach nicht geflickt wird und es reinregnet
  • dass Ameisen auf den Tischen rumlaufen, da die Tische dreckig bleiben
  • dass die Wasserspender sind oft sehr schmutzig sind, 
  • dass Mülleimer, wenn da, nicht geleert werden.

Man muß leider alles “reklamieren” oder es ertragen.

Ist eh die goldene Regel: keinerlei Essen oder Obst im Zimmer deponieren. Und Ohrstöpsel in die Ohren, und man keine seltsamen Geräusche hört.

Aber wißt ihr was? Ich hab immer noch Spaß daran, dort zu sein – diese Andersartigkeit ist schon sensationall und immer mit Freundlichkeit und einem Lachen gepaart. 

Alles geht langsamer, trotzdem so viele interessante Erlebnisse, die unsere blitzsaubere durchorganisierte Welt nach hinten schieben und es gibt keine Kriminalität, niemand stiehlt.

Und das beste: 

Viele, viele Fische und Korallen, die es in vielen Ecken der Welt nicht mehr gibt – für Schnorchler wie für Taucher ein Eldorado.

Und vor allem Wärme!!! Unter und über Wasser !!! Ca. 30 Grad !!!

Aber auch einige Regenschauer – nicht zu vergessen !

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